Projekt in Dormagen Jugendliche zeigen Interesse für Politik

Dormagen · Die erste Veranstaltung von #lifehackpolitik stieß auf große Resonanz. 80 junge Teilnehmer konrontierten Politiker im Ratssaal hautnah mit ihren persönlichen Fragen.

 Sie haben das neue Politik-Beteiligungsprojekt der Stadt Dormagen entwickelt:  Lars Teuber (l.) und Florian Winter von der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und Julia Stöcker, Kinder- und Jugendbeauftragte.

Sie haben das neue Politik-Beteiligungsprojekt der Stadt Dormagen entwickelt: Lars Teuber (l.) und Florian Winter von der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und Julia Stöcker, Kinder- und Jugendbeauftragte.

Foto: Stadt Dormagen

Mit diesem Zuspruch hatten Stadt und Politiker wohl kaum gerechnet, als sich 80 Jugendliche im Historischen Rathaus zum Auftakt des Projektes „#lifehackpolitik – mitmachen. Verstehen. Gestalten“ versammelten. Unter dem Motto „Kennenlernen beim speed debating: Was ist eigentlich ein Kommunalpolitiker?“ nutzten die Teilnehmer im Alter von 15 bis 18 Jahren die Gelegenheit, acht Politikern aus vier Parteien (SPD, CDU, FDP, Grüne) ihre persönlichen Fragen zu stellen. Sinn des sechsteiligen Projektes ist es, das Thema Kommunalpolitik stärker an die Jugendliche heranzubringen.

 „Ich bin wirklich platt, euch heute alle zu sehen“, sagte die Kinder- und Jugendbeauftrage der Stadt, Julia Stöcker, während sie die Jugendlichen auch im Namen der Stadt und der Politiker zum „speed debating“ begrüßte. In den letzten Wochen machten sie vermehrt in den Dormagener Schulen auf ihr Projekt aufmerksam. „Wir hofften, dass überhaupt jemand kommt. Mit dem großen Andrang hätte wohl niemand gerechnet“, freute sich Stöcker. Am Abend erschienen wesentlich mehr Teilnehmer, als sich zuvor im Internet angemeldet hatten.

Das Ziel lautete: Jugendliche erhalten Einblicke hinter die Kulissen von Verwaltung und Politik, um deren Arbeit zu verstehen. „Oft wissen die Jugendlichen gar nicht, wer über ihr Schulleben entscheidet“, sagte Stöcker. Die rund 80 Jugendlichen hatten die Chance, den Politikern ihre Fragen zu stellen. Wie der Name „speed debating“ schon sagt, handelte es sich schnelle Fragerunden. In Kleingruppen konnten die Teilnehmer verschiedene Politiker kennenlernen und zu kommunalpolitischen Themen befragen. Nach fünf Minuten klingelte Julia Stöcker mit einem Glöckchen und für die Jugendlichen ging es zum nächsten Tisch mit einem anderen Politiker. Somit hatten die Teilnehmer die Chance, acht Politiker kennenzulernen und deren unterschiedliche Standpunkte zu erfahren einzuholen. Im ganzen Raum hingen Begriffe, wie Umweltschutz oder Dormagen im Jahre 2013, die die Jugendlichen als Gedankenstütze für ihre Fragen verwenden konnten. Doch die Teilnehmer zeigten großes Interesse, so dass nach wenigen Sekunden ihre eigenen Fragen aus deren Münder herausschossen. So wollten die Teilnehmer vom Vize-Bürgermeister Michael Dries wissen, warum er in die SPD eintrat. „Ich arbeitete schon immer gerne mit Menschen und wollte etwas verändern. Deshalb bin ich in die Politik gekommen, die SPD vertrat meine Ansichten“, antwortete Dries.

Am Stand vom FDP-Abgeordneten Karlheinz Meyer war hingegen der Umweltschutz ein großes Thema. Die Jugendlichen stellten ihm kritische Fragen zum Diesel-Fahrverbot. Das FDP-Mitglied plädierte dafür, dass der Diesel nicht verboten werden sollte, sondern die Antriebsmöglichkeiten generell verbessert werden sollten. „Die Aufklärung in Sachen Umweltschutz ist sehr wichtig“, sagte Meyer und fügte hinzu: „Ich bin begeistert, so viele junge Leute kennenzulernen, die sich mit dem Thema auch noch kritisch auseinandersetzen“.

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