Dormagen Hackenbroichs Schulen besonders beliebt

Dormagen · Die Anmeldezahlen für die weiterführenden städtischen Schulen zeigen eine enorm hohe Nachfrage nach Plätzen an der Realschule und dem Gymnasium in Hackenbroich. In der Stadtmitte herrscht Unzufriedenheit mit den Zahlen.

 Vielseitig: Zum Schulprogramm am Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich gehören auch kulturelle Aufführungen wie zum Beispiel das Musical "Ausgetickt" im Jahr 2011.

Vielseitig: Zum Schulprogramm am Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich gehören auch kulturelle Aufführungen wie zum Beispiel das Musical "Ausgetickt" im Jahr 2011.

Foto: Stefan Büntig

Die Kollegen wurden am Sonntag per E-Mail für ihre gute Arbeit beglückwünscht, gestern überbrachte Herbert Kremer das Lob persönlich. Auslöser sind die Anmeldezahlen für die weiterführenden städtischen Schulen, die den Direktor des Leibniz-Gymnasiums so erfreuen: Mit 181 Schülern steigerte die Schule die Zahl der Anmeldungen um 52 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr! Auch die Realschule Hackenbroich freut sich über eine Steigerung der Anmeldezahlen um 22 Prozent auf 139.

"Ein Votum der Eltern für den Schulstandort Hackenbroich", glaubt Realschulleiter Alois Moritz. Beide Schulen, Realschule und Gymnasium, kooperieren seit Jahren. Bei den anderen beiden weiterführenden Schulen gab es lange Gesichter. Am Bettina-von-Arnim-Gymnasium wurden 92 Viertklässler angemeldet (Vorjahr: 100), an der Realschule am Sportpark sind es 64 (Vorjahr: 74). Zahlen, die in der Schulveraltung für Betriebsamkeit sorgen. Schon morgen setzen sich Schuldezernentin Tanja Gaspers und Ellen Schönen-Hütten, Leiterin des Schulverwaltungsamtes, mit den Schulleitern an einen Tisch. Gemeinsam werden die Anmeldezahlen analysiert und nach Lösungen gesucht. Denn an beiden Hackenbroicher Schulen passen die hohen Anmeldezahlen nicht zur festgelegten Zügigkeit von jeweils vier Eingangsklassen. Die Lösung: Ausnahmsweise wird die Zügigkeit von vier auf fünf Züge erhöht. "Das müssen wir mit den Schulleitern besprechen, vor allem unter der Berücksichtigung, ob dies räumlich möglich ist", sagt Dezernentin Gaspers.

"Mit dieser hohen Zahl haben wir nicht gerechnet", sagt Herbert Kremer, "toll, dass unsere pädagogische Arbeit so wertgeschätzt wird. Offenbar ist bei den Eltern klar, dass die in unserem Schulprofil herausgestellte individuelle Förderung nicht nur auf dem Papier steht, sondern tägliche Praxis ist." Vor allem bei den heimischen Schülern ist das Leibniz beliebt: 155 der 181 angemeldeten Kinder kommen aus Dormagen, weitere 19 aus Rommerskirchen. Nicht alle Eltern und ihre Viertklässler werden glücklich sein: Denn selbst wenn an der Schule ausnahmsweise eine fünfte Eingangsklasse geben wird, werden Schüler abgewiesen werden müssen, das machte auch Gaspers klar.

Am BvA ist die Enttäuschung groß. "Wir sind natürlich nicht zufrieden", sagt Direktor Theodor Lindner. "Es ist nur eine knappe Konsolidierung. Es gibt noch nicht genügend Vertrauen, wir brauchen einfach noch längere Zeit." 65 der angemeldeten Schüler kommen aus Dormagen, einer aus Rommerskirchen, 26 aus anderen Städten.

An der Realschule in Hackenbroich ist man sehr zufrieden. "Wir haben mit einer deutlich geringeren Schülerzahl gerechnet", sagt Schulleiter Alois Moritz. Ob es am Ganztagsbetrieb liegt, der von Eltern stark nachgefragt wird, weiß er nicht. "Vielleicht ist es auch die Kooperation mit dem Leibniz." Auf den gebundenen Ganztag muss die Realschule am Sportpark verzichten. Einen Wettbewerbsnachteil will Rektorin Bettina Mazurek nicht ausschließen.

Am Norbert-Gymnasium wurden 161 Viertklässler aufgenommen. Davon kommen 55 aus Dormagen, 13 aus Rommerskirchen, der Rest unter anderem aus Neuss (25), Köln (27) und Grevenbroich (15). An der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule wurden laut Verwaltung 55 auswärtige und 113 Dormagener Schüler aufgenommen.

(NGZ)
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