Verkehr in Dormagen Durch neue Kreisverkehre in die City

Dormagen · Wie im Verkehrsentwicklungsplan vorgesehen, werden jetzt kurzfristig auf der Haberlandstraße zwei Kreisverkehre gebaut. Sie sollen helfen, dass Autofahrer flüssiger Bahnhof, Schwimmbad, Wohnviertel oder die City erreichen.

 Das Schild eines Kreisverkehrs. (Symbolbild)

Das Schild eines Kreisverkehrs. (Symbolbild)

Foto: www.pixabay.com

Die Haberlandstraße gilt als eine der großen und wichtigen Verkehrsadern in der Stadt. Sie wird in diesem Jahr deutlich verändert und soll mit zunächst zwei Kreisverkehren – später kommt ein weiterer hinzu – einen neuen Verkehrsfluss bringen. Der Planungs- und Umweltausschuss beschloss am Dienstag Abend einstimmig dazu den Umbau an den Knotenpunkten Haberlandstraße/Ecke Konrad-Adenauer-Straße sowie Haberlandstraße/Ecke Zonser Straße. Die Gesamtkosten liegen bei rund 316.000 Euro. Bedenken kommen allerdings von der Selbsthilfegruppe für Sehbehinderte, die befürchtet, dass sie durch den Wegfall von Ampeln künftig Probleme haben werde, sicher die Straßen überqueren zu können.

Aus dem Dormagener Norden lässt sich über die Kreisstraße 12 die Haberlandstraße erreichen und von dort bequem Horrem und Dormagen-Mitte. Dazu diverse Wohngebiete, das Bahnhofsviertel, das Schulzentrum und nicht zuletzt das Schwimmbad Sammys. Nach Angaben der Verwaltung liegt die Verkehrsbelastung je nach Abschnitt zwischen 6000 und 7000 Fahrzeugen am Tag. Im vor zehn Jahren aufgestellten Verkehrsentwicklungsplan ist festgehalten worden, die beiden Knotenpunkte mittelfristig in Kreisverkehre umzubauen. Damit sollte unter anderem erreicht werden: die Reduzierung der Geschwindigkeit, die Aufrechterhaltung einer hohen Verkehrsqualität und Leistungsfähigkeit, eine freundliche Lösung für Fußgänger und Schulkinder, da umlaufende Zebrastreifen möglich sind und Wartezeiten wegfallen, oder die Vermeidung von Ausweichverkehr in benachbarte Straßen.

Die Planungspolitiker konnten für den Knotenpunkt Robert-Koch-Straße/Konrad-Adenauer-Straße zwischen zwei Varianten wählen: Zum einen einen Kreisverkehr mit einer nicht überfahrbaren Mittelinsel und zum anderen eine kleinere Lösung, bei der die Mittelinsel überfahrbar wäre. Gewählt wurde die erste Variante, die mit 250.000 Euro zwar um etwa 100.000 Euro teurer ist, aber Vorteile bringt: Bei einem Durchmesser von 28 Meter wäre er mit dem zurzeit neu entstehenden  Kreisel an der Weilerstraße/Am Hagedorn vergleichbar. Busse und Lkw können die Kreisfahrbahn beim Passieren und Abbiegen mit geringer Geschwindigkeit durchfahren. „Durch die überfahrbare Mittelinsel ist eine gute geschwindigkeitsdämpfende Wirkung zu erzielen“, sagt die Verwaltung. Weil im Bereich der Haberlandstraße/Zonser Straße keine Randflächen zur Verfügung stehen, kommt dort nur ein Mini-Kreisverkehr in Frage, der eine überfahrbare Mittelinsel erhält. Die Kosten für den Umbau werden auf 65.000 Euro geschätzt. Den Gesamtkosten in Höhe von rund 315.000 Euro stehen nach Angaben der Verwaltung eine Einsparung von 140.000 Euro durch den Wegfall von Umrüstung und Erneuerung der Ampelanlage sowie jährliche Betriebskosten von 10.000 Euro gegenüber.

Auf keine große Begeisterung stößt die Planung bei Elisabeth Fittgen. Die Vorsitzende der Selbsthilfegruppe für Sehbehinderte sieht Probleme beim Überqueren der Kreuzungsbereiche, wenn dort die Ampelanlagen wegfallen: „Es muss gewährleistet sein, dass die Schüler dort ebenso sicher auf die andere Straßenseite kommen.“

Der Umbau wird bald ergänzt durch den geplanten Bau eines weiteren Kreisels auf der Haberlandstraße, der in die Beethovenstraße und dort in das neue Baugebiet führen soll. Fest steht das noch nicht, denn noch laufen dazu noch Verkehrsuntersuchungen.

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