Unsere Woche Ein nicht ganz freiwilliger Abgang

Meinung · Bis zuletzt hat Heinrich Mühmert, der früher Boxer war und nach seiner aktiven Zeit dann als Ringrichter tätig war, dafür gekämpft, dass die Offensive doch noch bei den Kommunalwahlen dabei sein kann.

 Nachdem die Offensive Dinslaken bei den Wahlen im September nicht dabei ist, zieht Heinrich Mühmert sich aus der Kommunalpolitik zurück.

Nachdem die Offensive Dinslaken bei den Wahlen im September nicht dabei ist, zieht Heinrich Mühmert sich aus der Kommunalpolitik zurück.

Foto: Heinz Schild

Einen anderen Abgang hätte Heinrich Mühmert sich schon gewünscht. Denn sein Rückzug aus der Dinslakener Kommunalpolitik, in der er seit fünf Jahrzehnten mitgemischt und immer mal wieder für ordentlich Wirbel gesorgt hat, ist nicht ganz freiwillig. Die Offensive Dinslaken, die Wählergruppe, für die Heinrich Mühmert im Stadtrat sitzt, hat es schlichtweg nicht geschafft, ihre Kandidatenvorschläge für die am 13. September stattfindenden Kommunalwahlen frist- und formgerecht beim städtischen Wahlamt einzureichen. Also darf sie nicht antreten.

Es gab wohl mehrere Gründe dafür, dass die Offensive die Anmeldung nicht geschafft hat. Da haben technische Schwierigkeiten mitgespielt, aber auch die Tatsache, dass die Wahlvorschläge zu spät auf den Weg gebracht worden sind. Denn da dies quasi auf den letzten Drücker geschah, konnten Fehler nicht mehr ausgebügelt werden, denn da war die Frist schon verstrichen. Eigene Schusseligkeit, möchte man sagen. Diese Nachlässigkeit bezahlt die Offensive nun damit, dass sie bei den Kommunalwahlen nicht dabei ist, und in letzter Konsequenz das Handtuch wirft und sich auflöst.

Bis zuletzt hat Heinrich Mühmert, der früher Boxer war und nach seiner aktiven Zeit dann als Ringrichter tätig war, dafür gekämpft, dass die Offensive doch noch bei den Kommunalwahlen dabei sein kann. Er hat im Dinslakener Wahlausschuss seinen Fehler freimütig eingestanden und appelliert, die Offensive doch noch zuzulassen. Er hatte darauf gehofft, dass sich irgendwo ein Hintertürchen öffnen würde. Doch es gab keins. Folglich wies der Ausschuss die Wahlvorschläge der Offensive zurück.

In dieser Situation bewies der 78-jährige Mühmert Nehmerqualitäten. Wer erwartet hatte, dass er nun wütend mit der Faust auf den Tisch hauen und seiner Verärgerung Luft machen würde, erlebte einen gefassten Heinrich Mühmert. In dieser Sitzung sagte er, wenn die Offensive nicht zugelassen werde, „dann ist es das gewesen“.

Eine Möglichkeit, das Unmögliche vielleicht doch noch zu erreichen, war das Einlegen einer Beschwerde beim Kreis Wesel. Doch auch die brachte nicht den erhofften Erfolg. Der Kreiswahlausschuss wies die Beschwerde einstimmig zurück. Das war der KO-Schlag für die Offensive Dinslaken.

Als Konsequenz aus dieser Niederlage zieht Heinrich Mühmert sich nun aus dem politischen Ring zurück. Damit sind seine aktiven Tage in der Dinslakener Kommunalpolitik vorbei.

Ich wünsche Ihnen ein schönes, erholsames und nicht allzu heißes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie an:
heinz.schild@rheinische-post.de

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