Schafe in Dinslaken getötet Nabu empfiehlt Ställe zum Schutz vor dem Wolf

Dinslaken · Wenn Zäune nicht ausreichen und Schäfer keine Herdenschutzhunde haben, seien Ställe eine gute Alternative, um Schafe zu schützen. Das sagt der Naturschutzbund.

 Auf dieser Weide an der Buschstraße in Dinslaken wurde zwei Schafe getötet, es soll ein Wolf gewesen sein.

Auf dieser Weide an der Buschstraße in Dinslaken wurde zwei Schafe getötet, es soll ein Wolf gewesen sein.

Foto: jd/Jan Dickmann

Dass wieder zwei Schafe gerissen worden sind, diesmal in der Nacht vom 11. auf den 12. August auf einer Weide an der Buschstraße in Dinslaken, bedauert Peter Malzbender. Doch dürfe dieser Vorfall nach Ansicht des Vorsitzenden der Kreisgruppe Wesel des Naturschutzbundes (Nabu) nicht dazu führen, dass es wieder mehr Hetze über den „bösen, grausamen Wolf“ gebe, der die beiden Tiere möglicherweise getötet habe, was aber noch nicht nachgewiesen sei.

Wenn Zäune nicht ausreichten, um den Wolf abzuhalten, dann müssten Schafhalter sich Herdenschutzhunde zulegen, argumentiert Malzbender. Und er bezieht dies auch Halter von Schafen, die dies im Nebenerwerb machten. Sie müssten Quellen finden, wie die Kosten für Herdenschutzhunde zu finanzieren seien, beispielsweise Landesgelder in Anspruch nehmen. „Ansonsten müssen die Schafe aufgestallt werden“, fordert Malzbender. Das bedeutet, dass ein Stall für die Schafe, die er als „wunderbare Nutztiere“ bezeichnet, errichtet wird, in dem sie sich dann nachts aufhalten. Der Kreis sei bereit, Genehmigungen für die Errichtung von Ställen im Außenbereich zu erteilen. Malzbender spricht sich für eine finanzielle Unterstützung der Schäfer aus. Werde ein Schaf von einem Wolf gerissen, müsste der Tierhalter umgehend eine Entschädigung erhalten.

Das Abschießen des Wolfes lehnt Malzbender ab. „Der Wolf gehört hier unbedingt hin“, sagt der Nabu-Vorsitzende entschieden. „Wir müssen uns daran gewöhnen, dass der Wolf mittelfristig bei uns bleiben wird.“ Er geht sogar davon aus, dass sich in der hiesigen Region irgendwann ein Wolfsrudel bilden wird.

Das Auftreten des Wolfes hat für Peter Malzbender positive Auswirkungen, denn es trage beispielsweise dazu bei, dass Hirsche und auch Wildschweine zusammen blieben und nur bestimmte Flächen beackern würden. Dadurch würden die landwirtschaftlichen Schäden, die sie anrichteten, geringer sein.

„Der Wolf ist da, weil es für ihn hier viel Futter gibt“, sagt Peter Malzbender, nach dessen Aussage der hiesige Wald voller Wild ist, dessen Bestände weiterhin zunehmen würden. Nach seinen Worten ernähre sich der Wolf überwiegend von Wild, doch biete sich ihm die Chance, ein Schaf zu reißen, nehme er diese Gelegenheit wahr.

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