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Voerde Kollick - Neumann ist verkauft

Voerde · Die Voerder Entsorgungsfirma, die ihr Betriebsgelände an der Bühlstraße in der Nähe des Hafens Emmelsum hat, ist verkauft worden. Das Familienunternehmen wurde von der Drekopf-Gruppe übernommen.

 Betriebsleiter Bert Neumann (rechts) und Uwe Bartsch, der für den kaufmännischen Teil in der Firma Kollick & Neumann verantwortlich zeichnet.

Betriebsleiter Bert Neumann (rechts) und Uwe Bartsch, der für den kaufmännischen Teil in der Firma Kollick & Neumann verantwortlich zeichnet.

Foto: J. Kazur

Erst im vergangenen Jahr bezog das Voerder Entsorgungsunternehmen Kollick & Neumann das neue Betriebsgelände an der Bühlstraße in Emmelsum. Rund 3,5 Millionen Euro investierte Firmenchef Bert Neumann in das 22 000 Quadratmeter große Areal mit den neuen Gebäuden und Hallen. Irgendwann wurde es dann für den Familienbetrieb finanziell sehr eng.

Bert Neumann zog daraufhin die Notbremse und verkaufte die Firma, die im September ihr 60-jähriges Bestehen begeht, an die Drekopf-Gruppe (600 Mitarbeiter, 170 Millionen Euro Jahresumsatz) aus Mönchengladbach. Von dort ist Uwe Bartsch nach Voerde abgeordnet worden und für die kaufmännische Leitung zuständig, dem bisherigen Geschäftsführer Bert Neumann obliegt nun die Betriebsleitung.

Weitere Investitionen geplant

"In einer wirtschaftlich schwierigen Phase wird der Betrieb jetzt gemeinsam mit Bert Neumann konsolidiert und das Geschäft ausgebaut", erklärte gestern Uwe Bartsch. Der Personalbestand wird aufgestockt (zwei Frauen wurden bereits für die Verwaltung neu eingestellt), weitere Investitionen in den neuen Standort und in die schrittweise Erneuerung des Fahrzeugparks sind vorgesehen. Außerdem ist geplant, den Handel mit Altpapier anzukurbeln.

"Die Entscheidung zu verkaufen und damit Teil einer Gruppe zu werden, ist mir nicht leicht gefallen", sagte der 47-jährige Bert Neumann, der sich bereits als Zweijähriger im Familienbetrieb aufhielt und dort groß wurde. Er ist überzeugt, mit Werner Haubrichs und dessen Drekopf-Gruppe den optimalen Investor für den Voerder Betrieb gefunden zu haben. Auch wenn Neumann nun nicht mehr das Sagen hat, so freut er sich, dass zum neuen Chef ein kurzer Draht besteht, man ihn anrufen und schnelle Entscheidungen herbeiführen kann.

Der 47-jährige Voerder bedauert es, dass in der Entsorgungssparte kleinere Familienbetriebe kaum noch mithalten können. Die Branche sei äußerst kapitalintensiv geworden. Alles regele sich nur noch über den Preis, so Neumann. Wer das niedrigste Angebot mache, bekomme den Auftrag. Das sei früher anders gewesen, da hätten noch Flexibilität und Service eine Rolle gespielt.

Für die Kunden von Kollick & Neumann ändert sich nach dem Verkauf nichts, die Firma ist weiterhin für Kommunen (neben Voerde auch für Schermbeck, Rheinberg, Issum, Kerken, Rheurdt, Straelen und Wachtendonk) als Entsorger tätig. Das Containergeschäft und der Handel mit Recyclingstoffen bleiben weitere Standbeine.

(RP)
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