Dinslaken Rhein soll Betuwe entlasten

Dinslaken · Die Initiative Metropolregion Rheinland fordert, den Fluss zu vertiefen. Ziel ist, mehr Fracht auf der Wasserstraße zu transportieren. Dadurch sollen dann weniger Güterzüge durch den Niederrhein rollen.

Dinslaken: Rhein soll Betuwe entlasten
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Der Hafen Rotterdam wächst und wächst. Damit steigt das Volumen, das per Schiene, Fluss oder Straße abtransportiert werden muss. Laut Bundesverkehrswegeplan soll das Güteraufkommen bis 2025 um bis zu 70 Prozent steigen. Rheinland und Niederrhein sind Haupttransitregionen für die verstärkten Güterströme. All das ist bekannt, jetzt wird der politische Druck stärker. Auch die Initiative Metropolregion Rheinland hat die Verkehrssituation ins Visier genommen.

Dinslaken: Rhein soll Betuwe entlasten
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Höchst spannend für Kreis Wesel

Die Initiative ist ein Zusammenschluss von Städten und Kreisen von Emmerich bis Bonn, auch der Kreis Kleve ist dabei. Der Kreis Wesel, obwohl unmittelbarer Rhein-Anrainer, gehört zur Metropolregion Ruhr. Im Weseler Kreishaus kennt man die Gedankenspiele der Nachbarregion nur in Grundzügen.

Dennoch sind vor allem die Forderungen der Rheinländer, den Betuwe-Ausbau in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen und den Rhein zu vertiefen, auch für den Raum Wesel höchst spannend. Vor allem der zweite Punkt ist mit Blick auf den zunehmenden Güterverkehr bedeutsam.

Gefordert wird, dass der Rhein von Duisburg bis Bonn um bis zu 50 Zentimeter auf durchgängig mindestens 2,80 Meter vertieft werden soll. Was das bedeutet, erläutert Kapitän Rainer van Laak aus Rees: "Für die ganz großen Frachter ist es momentan nicht möglich, durchzufahren", erläutert er.

Zwischen Duisburg und Emmerich sei das noch kein Problem, weil der Rhein hier am tiefsten sei. Doch je höher man im Stromverlauf komme, desto flacher werde der Fluss. Folge: Schiffe können nur bis Duisburg fahren, müssen dann ausladen oder zumindest einen Teil der Güter auf andere Schiffe verteilen, um leichter weiterfahren zu können. Das ist umständlich. Eine durchgehende Güterstrecke auf dem Rhein wäre eine wichtige Entlastung für die Betuwe-Route.

"Wir begrüßen alles, was den Logistikstandort Kreis Wesel optimiert", hieß es gestern aus dem Weseler Kreishaus. Aber zu den konkreten Plänen wolle man sich nicht äußern. "Wir können das Projekt noch nicht einschätzen, weil uns die Details nicht vorliegen", sagte ein Kreissprecher.

Der Nachbarkreis Kleve dagegen unterstützt die Forderung nach der Vertiefung des Rheins. Die Klever als Teil der Region Rheinland haben im Arbeitskreis "Verkehr" die Liste der Projekte mit erarbeitet. Auf dieser Liste taucht auch die Betuwe auf — an Platz eins im Bereich Schienenverkehr. Die Initiative Rheinland betont die Bedeutung des dreigleisigen Ausbaus. Das Papier ist an den Regionalrat weitergeleitet worden, der sich nach der Sommerpause damit befassen wird.

(RP)
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