Voerde Würdigung für Else Rickmann

Voerde · Sie war die erste Leiterin des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Dinslaken und engagierte sich auf vielen sozialen Gebieten. Nun soll der selbstlose Einsatz von Else Rickmann, die 2004 starb, gewürdigt werden. Eine Straße in Voerde soll ihren Namen tragen.

Die Allee, an der Gesamt- und Realschule, das städtische Freibad sowie das Wasserschloss Haus Voerde liegen, wird ihren Namen behalten. Der Vorschlag eines Mölleners, diese Straße in Anerkennung der Verdienste der im Alter von 80 Jahren verstorbenen Voerderin in Elle-Rickmann-Allee umzubenennen, fand bei der Verwaltung und der Kommunalpolitik nicht die notwendige Zustimmung. Straßenumbenennungen werden in der Regel nur dann vorgenommen, wenn dies aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich ist. Solche Gründe liegen in diesem Fall nicht vor.

Eine bedeutende Frau

Allerdings soll das jahrzehntelange soziale Engagement der Voerderin dadurch gewürdigt werden, dass demnächst eine neue Straße oder aber eine Wegeverbindung ihren Namen erhält, wie von der Stadtverwaltung jüngst gesagt wurde. Für diese Vorgehensweise hat sich auch der Verein für Heimatpflege und Verkehr ausgesprochen.

Else Rickmann erblickte am 16. April des Jahres 1924 das Licht der Welt, allgemein wurde sie stets Elle genannt. In einem Beitrag für die Broschüre "Frauen der Voerder Geschichte" haben Friederike Bleul-Neubert und Marlies Wellmer sich mit der Biographie und dem Wirken von Else Rickmann beschäftigt. "Soziales Engagement war ihr Leben", lautet das Fazit der beiden Verfasserinnen, die der Voerder Frauengeschichtswerkstatt angehören.

Familienbildungsstätte aufgebaut

Else Rickmann war das Kind christlicher Eltern und hatte einen älteren Bruder. In Wesel machte sie ihr Abitur, später absolvierte sie in Haldern ihre Ausbildung zur Kreissozialfürsorgerin. Sie war die erste Leiterin des Diakonischen Werks des Evangelischen Kirchenkreises Dinslaken. Die Diakonie leitete Else Rickmann von 1973 bis zu ihrer Pensionierung. In ihrer 13-jährigen Amtszeit wurden die Diakoniestation und das Arbeitslosencafé Komm gegründet.

Else Rickmann war auch am Aufbau der evangelischen Familienbildungsstätte in Voerde beteiligt. So gehörte sie dem Verein Familienbildung an, war mehrere Jahre dessen Vorstandsvorsitzende, zudem gab sie auch selbst Seminare in der Bildungseinrichtung. Menschen mit Behinderungen lagen Else Rickmann besonders am Herzen. Sie baute die Behindertenarbeit und den Verein für Vormundschaften aus.

In ihrem sozialen und kirchlichen Engagement ließ Else Rickmann auch nicht nach, als sie bereits im Ruhestand war. Sie leitete den Seniorenkreis der Frauenhilfe, war Mitglied im Vorstand der Kreisfrauenhilfe, Vorsitzende des Diakonieausschusses, Mitglied im Presbyterium und arbeitete in der Flüchtlingshilfe.

Im Jahre 2004 feierte Else Rickmann ihren 80. Geburtstag und konnte viele Glück- und Segenswünsche entgegen nehmen. Am 9. September 2004 starb sie.

(RP)
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