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Unsere Woche Applaus für alle (außer die Krähen)

Meinung · Die Rheindörfer hatten da ein Müllproblem. Abfalleimer waren überfüllt, Ausflügler stellten daneben ab, was sie gerade nicht anders loswerden konnten, und Krähen verteilten alles munter in der Gegend. Das ist jetzt anders.

 Der Leinpfad bei Götterswickerhamm sieht ohne Müll noch viel schöner aus.

Der Leinpfad bei Götterswickerhamm sieht ohne Müll noch viel schöner aus.

Foto: ras/Ralf Schreiner

Es ist schön zu erleben, wenn in einer Sache alle an einem Strang ziehen – eine Stadt und ihre Bürger – und wenn etwas dann einfach mal klappt. In Voerde ist das der Fall beim Projekt „sauberer Rheindeich“, vor allem in Götterswickerhamm und Mehrum.

Die Rheindörfer hatten da ein Müllproblem. Abfalleimer waren überfüllt, Ausflügler stellten daneben ab, was sie gerade nicht anders loswerden konnten, und Krähen verteilten alles munter in der Gegend. Jetzt hat die Stadt Mülleimer-Modelle mit Abdeckung installiert. Der Baubetriebshof fuhr über Pfingsten Extra-Schichten, um diese zu leeren. Bürger aus den Dörfern haben Hinweise angebracht mit dem Appell, den eigenen Abfall wieder mitzunehmen, falls der Behälter voll sein sollte. Und die Leute, die halten sich daran.

Es ist klar, dass das jetzt nicht für immer so bleibt. Wo viele Menschen hinkommen, gibt es auch immer mal wieder Ärger. Zudem ist nichts umsonst. Sonderschichten des Baubetriebshofs kosten Geld. Vor allem aber sind da über die Pfingstfeiertage Menschen zur Arbeit ausgerückt, statt selbst am Rhein spazieren zu gehen - nur, damit andere es da schöner und bequemer haben.

Aber das Beispiel zeigt, dass es sich auch bei wiederkehrenden Problemen lohnt, aktiv zu werden, weil Verbesserungen immer wieder möglich sind. Es macht zudem Mut, Ansätzen nachzugehen, die auf den ersten Blick womöglich allzu simpel scheinen. So wie diese einfachen Plakate mit dem Appell „Müll bitte selbst mitnehmen“: die funktionieren offenbar. So ticken Menschen halt. Mitunter landet Müll vielleicht aus Gedankenlosigkeit und Bequemlichkeit in der Gegend, aber nicht, weil echter böser Wille im Spiel wäre. Dann genügt tatsächlich so eine nette Bitte, und alles wird besser. In den Rheindörfern gab es hier ein richtig schönes Zusammenspiel von allen Beteiligten (außer den Krähen).

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie an
sina.zehrfeld@rheinische-post.de

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