Politiker wünschen weniger strenge Schutzbestimmungen in Europa Adnan Köse will auch mit der CDU über den Wolf diskutieren

Niederrhein · Wolfs-Aktivist Adnan Köse aus Dinslaken will der CDU zum Thema „Wolf“ nun auch die Sicht von Naturschützern nahebringen. Der CDU-Europaabgeordnete Stefan Berger will sich nämlich für weniger strenge Schutzbestimmungen in Europa einsetzen. Für Köse ein Unding, so lange nicht auch die Gegenseite zu Wort gekommen sei.

 Adnan Köse will, dass auch die Naturschützer ihre Argumente vorbringen können.

Adnan Köse will, dass auch die Naturschützer ihre Argumente vorbringen können.

Foto: mb/Martin Büttner

Der Dinslakener Filmemacher und „Wolfs-Aktivist“ Adnan Köse will in Dinslaken eine weitere Diskussionsveranstaltung zur Ansiedlung des Wolfs in der Region organisieren. Und zwar diesmal ausdrücklich unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern der CDU. „Man kann nicht zur EU gehen und irgendwelche Gespräche über Lockerungen führen, bevor man nicht die andere Seite gehört hat“, begründet er.

Der christdemokratische Europaabgeordnete Stefan Berger hat wie berichtet vor, die Probleme mit Wölfen in Brüssel auf die Agenda der EU-Kommission zu bringen und persönlich bei dem Thema am Ball zu bleiben. Das sagte er bei einem Gespräch mit Kritikern der Wolfs-Ausbreitung am Mittwoch. Sein Ziel ist die Lockerung des Wolfs-Schutzes auf Europäischer Ebene.

Dabei hätten Berger und seine christdemokratischen Parteifreunde aber nur die Sicht von Kritikern und Betroffenen erfahren, „die nicht akzeptieren wollen, dass es ein europaweit festgeschriebenes Artenschutzgesetz gibt und dass der Wolf nicht getötet werden kann“, so Köse.

Das Treffen am Mittwoch war in der Tat nicht als „Meinungsaustausch“ konzipiert. Eingeladen hatte der Deichgräf und CDU-Lokalpolitiker Ingo Hülser. Vertreter seiner Partei aus Kreis, Land, Bund und Europaparlament waren da. Sprecher von Gruppen, die durch den Wolf Probleme haben oder befürchten, waren aufgerufen, ihre Positionen darzulegen – etwa Schäfer und Landwirte. Adnan Köse hofft vor allem, die Bundestagsabgeordnete Sabine Weiss für ein neues Gespräch zu gewinnen. Er schätze sie sehr und könne sich nicht vorstellen, dass sie sich instrumentalisieren lasse.

(szf)
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