Dinslaken Chöre und Orchester lassen das Burgtheater klingen

Dinslaken · Frauenchor Liederkranz, Volks-Chor, Männerchor Dinslaken und Akkordeon-Orchester gaben Konzert.

Bei strahlend schönem Sonnenschein gestalteten am Sonntag vier Chöre und Ensembles den 34. Dinslakener Musiktag im Burgtheater. Doch bevor die Mitwirkenden "Musikgrüße am Nachmittag" -so das Motto der Veranstaltung - anstimmten, zeichnete Heribert Freikamp, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft musischer Vereinigungen Dinslaken, ein weniger sonniges Bild. Er beklagte mangelnde Wertschätzung für das Engagement der rund 1800 Dinslakener, die in den Mitglieds-chören aktiv sind. So habe zu einem Konzert kein einziges Mitglied des Stadtrats den Weg gefunden - trotz Freikarten. Auch das städtische Klavier sei kaputt. "Na, dafür kann gesorgt werden", erwiderte Thomas Groß in seiner Begrüßungsansprache und versprach eine schnelle Lösung des Problems. Dann konnte die Musik sprechen.

"Und immer wieder sind es dieselben Lieder, die sich anfühlen, als würde die Zeit still stehen." Solch eine Liedzeile, wie sie der Frauenchor Liederkranz Barmingholten 1984 unter der Leitung von Rosemarie Luft anstimmte, passt gut zu einem Chorkonzert. Ist aber eigentlich Punkrock. Die Frauen gestalteten ihren Gesangsblock mit Hits wie "Altes Fieber" von den Toten Hosen und "Atemlos" von Helene Fischer. Einer, an den auch das Akkordeon Orchester 1980 Dinslaken/Oberhausen erinnerte, und den auch der Volks-Chor Dinslaken 1919 ursprünglich aufs Programm gesetzt hatte, war Udo Jürgens.

Der Volks-Chor Dinslaken gestaltete einen kompletten Block mit Arrangements von Otto Groll. Italiensehnsucht verbreiteten die 19 Sängerinnen und Sänger, die mit Chorleiter Juri Dadiani und Gabriele Kortas-Zens gleich doppelte Unterstützung an zwei E-Pianos erhielten. Der Volks-Chor musste in den vergangenen Jahren Verluste durch Tod und Wegzug rund der Hälfte seiner Aktiven verkraften. "Doch die Freude am Gesang ist ungebrochen", hieß es am Rande des Musiktages aus seinen Reihen. Auch die Sänger des Männerchores Dinslaken 1957 fanden sich zum ersten Mal in einer kleinen Besetzung auf einer Bühne wieder - es war der erste Auftritt nach der Auflösung ihres Partners, des Werkchors Pintsch Bamag. Um so beachtlicher, was Chorleiter Marco Rohde mit den 14 Sängern zu bieten hatte: mehrstimmiger Gesang a cappella und präzise Kontraste feiner, leiser Passagen und kräftigen Stimmeinsätzen.

"Wenn nicht jetzt, wann dann", hat man sich wohl in einer Probe gesagt. Den Hit von den Höhnern sang der Männerchor in einem pfiffigen Arrangement. Mit gewohntem Schwung und Präzision rundete das Akkordeon-Orchester Dinslaken/Oberhausen unter der bewährten Leitung von Johannes Burgard das Programm mit Hits von Reinhard Mey bis Supertramp ab. Viel Applaus der gut 150 Chorfreunde im Burgtheater.

(RP)
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