Dinslaken Jetzt werden die Uferwälle angeschüttet

Dinslaken · Zweiter Bauabschnitt an der Emschermündung: Abriss und Neubau der Brücke Hagelstaße erfolgt Anfang 2017.

 An der Emschermündung wird viel Erde bewegt. Der zweite Bauabschnitt schließt die Gestaltung der sogenannten Uferwallungen ein.

An der Emschermündung wird viel Erde bewegt. Der zweite Bauabschnitt schließt die Gestaltung der sogenannten Uferwallungen ein.

Foto: Emschergenossenschaft

Im Spätsommer gehen die Arbeiten an der Emschermündung weiter. Die Emschergenossenschaft setzt dann den Erdaushub zur Gestaltung der neuen Mündung in den Rhein fort. In diesem zweiten Bauabschnitt, der sich über knapp zwei Jahre hinstrecken wird, sollen zirka 380 000 Kubikmeter Erde ausgehoben werden. Diese Bauphase schließt auch die Gestaltung der so genannten Uferverwallungen und Hochwasserschutzanlagen ein.

Die Ausschreibung des zweiten Bauabschnitts ist erfolgt, mit der Auftragsvergabe ist im Sommer zu rechnen, teilt die Emschergenossenschaft jetzt mit. Der geplante Aushub der künftigen Emscher-Aue wird sich bis in den Bereich des Hofes Emschermündung ziehen. Die Heckenreihe am Ende der Straße Am Hagelkreuz wird voraussichtlich gegen Ende des Jahres gerodet, Anfang 2016 werden die dort vorhandenen Rad- und Fußwege gesperrt. Der Abriss und Neubau der Brücke Hagelstraße ist nach derzeitigem Stand für 2017 geplant. Im letzten Bauabschnitt, ebenfalls nach 2017 geplant, steht dann die konkrete Ausgestaltung der neuen Mündungsaue inklusive des Einbringens so genannter Sohlgleiten (eine Art natürliche "Treppenstufen" zur Überwindung des Gefälles) an. Nach der Rheindeichöffnung und der Flutung der neuen Emschermündung erfolgt als letztes Vorhaben die Verfüllung des aktuellen Emscherbettes westlich der Hagel-straße.

Aus diesem Grund sind die Veränderungen notwendig. Nördlich der Dinslakener Siedlung "Am Stapp" fließt die Emscher gegenwärtig gradlinig und eingedeicht über ein Absturzbauwerk in den Rhein. Diese Lösung schafft wasserwirtschaftliche Sicherheit, bildet jedoch auch eine bis zu sechs Meter hohe ökologische Barriere zwischen Rhein und Emscher. Die Emscher weist aktuell im Mündungsbereich keine Flächen für eigendynamische Entwicklungen und zur Etablierung eigenstabiler Artengemeinschaften in einem Flussökosystem auf. Um die Vorgaben und Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, muss die Emscher und stufenweise ökologisch verbessert werden. An der Emschermündung soll der neu zu schaffende, großflächige Auenbereich mit seiner Strukturvielfalt für gewässertypische Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Bestandteil der Neuen Emscher bilden.

Mit der Planung soll eine attraktive und ökologisch wirksame Verflechtung der Flüsse Emscher und Rhein sowie darüber hinaus auch der beiden Natur- und Erholungsräume Rheinaue Walsum im Süden und Wohnungswald im Norden er-reicht werden. Da für die Entwicklung des ökölogischen Schwerpunktes Emschermündung der Hochwasserschutz gewährleistet sein muss, werden zuerst neue Deiche und Hochuferverwallungen um die zukünftige Aue herum gebaut, bevor die heute vorhandenen Deiche geöffnet werden können. Daher wird mit dem Abtrag des Auenfeldes und dem Deichbau begonnen. Für die Gesamtbauzeit sind vier bis sechs Jahre veranschlagt.

(RP)
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