Stadt Willich Pferd ist an Seuche erkrankt

Stadt Willich · Ein Pferd in einem Reiterhof in Anrath ist an der so genannten Infektiösen Blutarmut erkrankt. Diese Viruserkrankung wird meist von Bremsen übertragen. Das Pferd wurde getötet, ein Sperrbezirk eingerichtet.

 Pferde auf einer Weide. Tierärzte des Kreises Viersen forderten Pferdehalter im Ein-Kilometer-Sperrbezirk auf, die Tiere in die Ställe zu bringen. Einhuferbestände im Sperrbezirk müssen gemeldet werden, besagt eine Verfügung des Kreises. Verstöße können nach Angaben des Kreises mit einer Geldbuße bis zu 25 000 Euro geahndet werden.

Pferde auf einer Weide. Tierärzte des Kreises Viersen forderten Pferdehalter im Ein-Kilometer-Sperrbezirk auf, die Tiere in die Ställe zu bringen. Einhuferbestände im Sperrbezirk müssen gemeldet werden, besagt eine Verfügung des Kreises. Verstöße können nach Angaben des Kreises mit einer Geldbuße bis zu 25 000 Euro geahndet werden.

Foto: KN

Auf einem Reiterhof in Anrath haben Tierärzte des Kreises Viersen bei einem Pferd die so genannte Infektiöse Blutarmut festgestellt. Wie Kreispressesprecher Axel Küppers gestern erklärte, übertragen blutsaugende Insekten, meist Bremsen, die für Menschen ungefährliche Viruserkrankung.

Ausschließlich Einhufer wie Pferde, Esel, Maultiere und Maulesel könnten sich infizieren, allerdings sei eine Übertragung von Tier zu Tier nicht möglich. Wie Dr. Helmut Theißen, Leiter des Veterinäramtes des Kreis Viersen sagte, musste das Pferd nach den Vorschriften des Tierseuchengesetzes getötet werden. "Die Krankheit ist anzeigepflichtig. Rund um den Reiterhof muss ein Sperrbezirk eingerichtet werden", so Theißen weiter.

Tiere müssen gemeldet werden

Der bislang letzte Fall von infektiöser Blutarmut in Nordrhein-Westfalen liegt nach Angaben des Kreises Viersen zwei Jahre zurück und war im Kreis Mettmann. Der Ursprung der Erkrankung, bei der eine Therapie oder Impfung nicht möglich ist, liegt in Sumpfgebieten, vorwiegend in den USA, Kanada, Südafrika und Nordaustralien.

Der Sperrbezirk, den der Kreis Viersen eingerichtet hat, liegt südwestlich der Jakob-Krebs-Straße und der Gietherstraße in Anrath. Er wird im Süden durch die Hofflöth begrenzt. Die westliche Grenze verläuft vom Reiherweg bis zur K 17, von dort bis zur Brückenstraße und weiter bis zur Süchtelner Straße. Die östliche Grenze bildet eine Linie vom Kirchplatz, über Neersener Straße, Flöthweg, K 17 bis zum Verbindungsweg zur Venloer Straße. Halter von Einhufern innerhalb dieses Bezirks müssen ihre Bestände dem Kreis Viersen unverzüglich melden.

Tierärzte des Kreises Viersen suchten gestern bereits landwirtschaftliche Betriebe innerhalb des Sperrbezirkes auf, auch den von Marlies Hommen. Die Tierärzte baten die Landwirtin, die auf dem Hof stehenden 25 Pferde sofort von der Weide in die Ställe zu bringen. Die Tierärzte, so berichtete Hommen, wollen heute wieder kommen, um den Pferden Blutproben zu entnehmen. Diese werden dann im Untersuchungsamt Münster untersucht. Dorthin waren auch schon Blutproben von den übrigen Pferden geschickt worden, die auf dem Betrieb stehen, in dem das erkrankte Tier festgestellt wurde. Ergebnisse dieser Blutuntersuchungen erwartet der Kreis Viersen zu Beginn der nächsten Woche.

Kreispressesprecher Axel Küppers sagte, die Wahrscheinlichkeit, dass das Insekt, das das Pferd in Anrath angesteckt habe, weitere infiziere, sei sehr gering. Dennoch müssten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Pferdehalter sollten die Ställe sauber halten, Pferdemist regelmäßig entfernen. Sattelzeug und Bürsten sollten desinfiziert und nicht für mehrere Pferde verwendet werden. Weiden und Reitplätze sollten über eine gute Drainage verfügen, so dass keine Pfützen stehen bleiben könnten.

(RP/rl/jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort