Stadt Willich Punktlandung bei Festspielen

Stadt Willich · Er hatte eine Auslastung der Neersener Schlossfestspiel-Aufführungen in Höhe von 76 Prozent angestrebt und die auch erreicht. Der Festspielverein zog eine positive Bilanz zum Ende der Spielzeit und bereitet die nächste vor.

 Auf der Freilichtbühne bot das Ensemble in der am Sonntag beendeten Spielzeit "Was ihr wollt" (oben links), "Bezahlt wird nicht" (oben rechts) und das Familienstück "Eine Woche voller Samstage" (unten).

Auf der Freilichtbühne bot das Ensemble in der am Sonntag beendeten Spielzeit "Was ihr wollt" (oben links), "Bezahlt wird nicht" (oben rechts) und das Familienstück "Eine Woche voller Samstage" (unten).

Foto: Hüskes, Knutzen, Kaiser

Nässe und Kälte sowie Nebeneffekte der Europameisterschaft setzten den Schlossfestspielen Neersen heftig zu. Doch mit insgesamt 18 728 Zuschauern wurde dennoch das Ziel einer anvisierten Auslastung von 76 Prozent erreicht, in machen Sparten sogar überschritten. Das Publikum reagierte dem Barometer entsprechend: Als es trocken war, stieg die Nachfrage, beobachtete Geschäftsführerin Doris Thiel.

Vom künstlerischen Ergebnis ist Hans Kothen zu hundert Prozent überzeugt. Der Vorsitzende des Vereins Festspiele Schloss Neersen betont hoch zufrieden: "Hier ist in Qualität und Vielfalt ein sehr gutes Programm mit sehr guten Leistungen umgesetzt worden. Wir freuen uns über das Ergebnis und sind zufrieden mit den Besuchern aus Nah und Fern. Als Verein fühlen wir uns in Durchführung und Finanzierung bestätigt".

Kothen vergleicht die Festspiele im organisatorischen Umfang mit einem mittelgroßen Unternehmen, dass immerhin 60 Personen beschäftigt. Im Mittelpunkt stehe für ihn die künstlerische Leitung. Festspielintendantin Astrid Jacob habe erneut mit einem "ausgezeichneten Ensemble" das in sie gelegte Vertrauen bestätigt und werde auch 2013 die Intendanz innehaben.

Jacob bescheinigt dem Ensemble eine tolle Bühnenarbeit — und das auch im Anblick persönlicher Tragödien. Zwei Schauspielerinnen verloren während der Spielzeit ihre Mütter. Der Unfall des Darstellers Wolf-Guido Grasenick wurde dank eines starken Gemeinschaftsgefühls aufgefangen. "Die Schauspieler sind so schön eingestiegen" und hätten sich bei Proben und Aufführungen von Sturm und Regen nicht aufhalten lassen, so Jacob.

Mit den Schwerpunktstücken habe sie auch Menschen erreichen wollen, die eher weniger ins Theater gehen. Zugleich habe sich der Spielplan auf Minderheiten eingestellt. "Mit Tragödien und großen dramatischen Stücken ist auf Dauer das große Haus nicht zu füllen. Darum haben wir solche Dinge im Kleinen angeboten," berichtet Jacob. Sie betont, wie "unendlich wichtig" ihr das Rahmenprogramm gewesen sei. Bei Sondergastspielen wie zu dem der russischen Lieder und Tänze konnten Ensemblemitglieder und die ausgewählten Gäste Bassbariton Alexander Malta und Pianist Dmitri Vinnik Qualität zeigen.

Mit dem Ende der Spielzeit beginnt die Planung für die Saison 2013 im Jubiläumsjahr zum 30-jährigen Bestehen der Schlossfestspiele Neersen. Die Auswahl der Stücke macht Jacob auch von den Darstellern abhängig, die ihr dann zur Verfügung stehen. Beides soll sich ergänzen, denn "Es gibt Stücke, da denke ich, dass ich jemanden Bestimmten sehe und höre". Das Motto "Lebenslust" steht jedoch schon fest, ebenso der Schwerpunkt. Jacob verspricht: "Wir wollen ganz schön die Komödie bedienen".

(anw)
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