Haan Pferdehalter in Sorge

Düsseldorf · In Haan wurde ein Fall von ansteckender Blutarmut entdeckt. Der Schimmelwallach ist gestern eingeschläfert worden. Der Kreis hat einen Sperrbezirk von zwei Kilometern um den betroffenen Betrieb angeordnet.

In Haan ist ein Fall der sehr seltenen „Infektiösen Anämie der Einhufer“ aufgetreten. Gestern Mittag musste ein Schimmel-Wallach eingeschläfert werden, nachdem bei ihm die ansteckende Blutarmut nachgewiesen wurde. Menschen sind dadurch nicht gefährdet. Das Kreisveterinäramt hat ein Sperrgebiet von zwei Kilometer Umkreis um den betroffenen Betrieb festgelegt. Kein Pferd darf den Sperrbereich verlassen und keines hinein.

Die Veterinäre des Kreises werden alle elf vorhandenen Pferdehaltungen aufsuchen, kündigte Amtstierarzt Joachim Müller gestern Nachmittag an. Sämtlichen rund 40 Pferden werden Blutproben entnommen, die danach untersucht werden. Wegen der Inkubationszeit muss diese Untersuchung in drei Wochen wiederholt werden. Bis auch das zweite Ergebnis vorliegt, müssen empfängliche Tiere möglichst im Stall bleiben oder dürfen nur auf dem Betriebsgelände bewegt werden. Veranstaltungen mit Beteiligung von Pferden und anderen Einhufern seien in der Sperrzone verboten, erklärte Kreisordnungsdezernent Nils Hanheide.

Die Entdeckung der Krankheit war Zufall. Das Freizeitpferd war krank und der Besitzer zog den Tierarzt zu Rate. Der entnahm eine Blutprobe. Als sich bei dem Schnelltest der Verdacht auf die ansteckende Blutarmut ergab, musste ein Speziallabor eingeschaltet werden. Gestern Morgen kam die traurige Gewissheit mit dem Ergebnis.

Vorerst keine Ausritte und -fahrten

Gerhard Rosendahl hat acht Pferde auf seinem Hof Ellscheid. Die Reittiere werden ab sofort im Stall bleiben. Er sei vom Kreis angerufen und auf die Einrichtung des Sperrbezirkes hingewiesen worden. Für Sonntag hat sich der Tierarzt zur Blutproben-Entnahme angesagt. Der Ortslandwirt setzt die Maßnahme um. Er weiß aber, „dass das nicht viel bringt“. Ein Pferd könne die Krankheit in sich tragen und trotzdem nicht erkranken, meinte der Landwirt, der als Milchviehhalter häufiger mit Auflagen zur Tierhaltung zu tun hat. Die Pferdehalter hätten jetzt Sorgen.

Günter Steins, auf dessen Gelände am Hermann-Löns-Weg sieben Pferde untergestellt sind, hatte am Mittag noch keine Auflagen vom Kreis erhalten. Er wollte aber seine Pferdehalter bitten, möglichst nur auf dem Gelände zu reiten, nicht aber außerhalb. Ganz normaler Reitbetrieb herrschte gestern auf Gut Grund in Gruiten und auf dem Reiterhof Hermgesberg. Hubert Langen vom PferdesportzentrumHaan sagte, trotz Sperrbezirk laufe der Betrieb normal weiter. Nur Ausritte und -fahrten werde es nicht geben. Er hoffte, dass es bei dem einen Fall bleiben werde.

Der Kreis ordnet keine besondere Haltungsbedingungen an, empfiehlt nur, Boxen- und Stallgasse noch sauberer zu halten als sonst.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort