Die Fraktion der Verschwender sieht die Schuld nicht bei Fahrern, sondern bei den vermeintlich veralteten und zu schmalen Parkbuchten für die modernen Autos. Aus Selbstschutz stellt sich Frank di Vespa häufig "quer", wie er auf Facebook schreibt: "Besonders toll, wenn man normal parkt und der Nebenmann einem die Tür ins Blech knallt....da parke ich lieber so, dass keiner daneben passt und gut ist...oder man wird so in Düsseldorf zugeparkt." Angefügt hat er ein Foto zweier Autos mit nur wenigen Zentimetern Abstand zueinander.

Diese Methode hat Götz Gleismann im Repertoire, der sich häufig am S-Bahnhof Düsseldorf Angermund über schlecht eingeparkte Autos ärgert: "Gegen diese Form der Rücksichtslosigkeit gibt es ein ganz einfaches Mittel: Zentimeter genau heranfahren, sodass der Parksünder durch die Beifahrertür einsteigen muss. Meistens stehe ich mit meinem Fahrzeug dann richtig zwischen den Markierungen, und oft ist zum Sünderfahrzeug nur 1-2 cm Luft", schreibt er und merkt noch an: "Grundsätzlich mache ich mit meinem Handy noch ein Beweisfoto. Bis jetzt ist meinem Fahrzeug nie etwas passiert. Gewiss wird der/die andere beim Ausparken ein wenig schwitzen und sich beim nächsten Mal mehr Mühe beim Einparken geben."

Oder liegt es gar nicht an der Breite des Autos, sondern an den Türen? "SUV haben gar nicht so riesige Türen, was das schlechte Parken nicht besser macht. Ich fahre ein Cabrio und ich kann ihnen sagen das auch "ich" so unverschämt Parke. Doch wenn sie sehen, wie extrem weit die Türen aufgehen, werden Sie verstehen, warum ich das mache", schreibt User netfighters und bietet sogar einen Aufschlag aufs Parkticket an: "Ich wäre sogar bereit einen gewissen Aufschlag zu bezahlen, wenn man dann von solchen selbstherrlichen Zuparkern verschont bliebe."

Ganz anders sieht es RPO-Userin Ragtime1912, die erst mit ihrem Golf 4 und inzwischen mit einem Astra Kombi keine Einparkprobleme hat und die Doppelparker egoistisch findet: "Aber ich muss natürlich a) wissen, wie ich vernünftig und richtig parke und b) muss ich mein Fahrzeug kennen. Es hilft ja nun nichts, wenn ich, nur weil es grad "in" ist nen SUV fahre, aber mit den Abmessungen nicht klar komme. Dann kann man natürlich immer alles schön auf andere schieben anstatt vor der eigenen Haustüre zu kehren. Und es ist natürlich auch einfacher grad so in der Parklücke stehen zu bleiben, wie man reingefahren ist, anstatt noch mal zu rangieren und den Wagen gerade zu ziehen."

Verständnis für Behinderte und Mütter, die ihre Kinder aus dem Sitz heben müssen, gibt es zwar — aber bei dreisten oder überforderten Fahrern hört es auf: Bianca Kudlorz schreibt bei Facebook: "Superdreist finde ich auch die, die sich OHNE Kinder auf nen Eltern-Kind-Parkplatz stellen und dann verdammt unfreundlich werden, wenn man sie drauf aufmerksam macht 'Sie haben ihr Kind irgendwo vergessen'." Dieser Vorschlag ist daher wohl nach ihrem Sinn: "Ich habe in einem Parkhaus sogar mal Schilder gesehen: Wer auf 2 Parkplätzen steht/parkt... der zahlt auch für 2 Plätze." Reiner Schmied meint zu dem ganzen Thema: "Klarer Fall: Fünf Euro wegen 'Falschparken'."