Leverkusen Firmen leben Integration von Behinderten

Leverkusen · Beim Neujahrsempfang bedankte sich am Samstag das Team der Lebenshilfe-Werkstätten Leverkusen/Rhein-Berg bei den Unternehmen in der Region für die gute Zusammenarbeit mit ihrer Einrichtung.

 Ins Bistro des Wildparkes Reuschenberg hatten die Behinderten-Werkstätten eingeladen (v.l.): Markus Müller berichtet mit seinem Chef Patrik Förster und Werkstättenvertreterin Julia Becker von seinem Berufsleben.

Ins Bistro des Wildparkes Reuschenberg hatten die Behinderten-Werkstätten eingeladen (v.l.): Markus Müller berichtet mit seinem Chef Patrik Förster und Werkstättenvertreterin Julia Becker von seinem Berufsleben.

Foto: Miserius

Markus Müller ist offensichtlich mit sich und der Welt zufrieden. Er nippt an seiner Tasse Kaffee und schaut beim Neujahrsempfang der Lebenshilfe-Werkstätten im Bistro des Wildparks Reuschenberg in die Runde. Müller hat es geschafft. Nach jahrelanger Tätigkeit in den Lebenshilfe-Werkstätten hat er nun eine Tätigkeit an einem so genannten betriebsintegrierten Arbeitsplatz in der Firma Guido Korn (Allround Discounter). Er fühlt sich an diesem ausgelagerten Arbeitsplatz wohl. "Seit November bin ich dort das Mädchen für alles", freut sich der Behinderte.

Patrick Förster von der Firma Guido Korn ist mit der Arbeit von Müller zufrieden. "Er macht seine Sache gut", lobt er den neuen Mitarbeiter.

Immer mehr Menschen mit Behinderung gehen einer regelmäßigen beruflichen Tätigkeit außerhalb der Werkstätten nach. Durch eine Kooperation mit Firmen sind es mittlerweile neun reguläre Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Sie arbeiten unter anderem als Hausmeistergehilfe, Produktionshelfer und Tierpfleger. Insgesamt gibt es vier Lebenshilfe-Werkstätten in Leverkusen und in Rhein-Berg: Quettingen, Bürrig, Refrath und Wipperfürth. In den beiden Werkstätten Bürrig und Quettingen sind 440 Menschen mit Behinderungen untergebracht. Im gesamten Gebiet sind es rund 900. "Wir unterstützen zur Zeit mehr als 30 Personen, die ein Praktikum bei einer Firma machen", sagt Julia Becker vom Büro für Rehabilitation der Lebenshilfe-Werkstätten. Das Praktikum dauert sechs bis acht Wochen, in denen sich die Kandidaten qualifizieren können. "Danach erfolgt der Sprung ins kalte Wasser", berichtet Becker. Die Arbeitgeber kämen in der Regel auf die Lebenshilfe-Werkstätten zu, betont Ute Görgens vom Büro für Rehabilitation. Wenn jemand einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz habe, erzähle er das natürlich sofort den anderen in den Werkstätten, sagt Görgens. Das sei wie ein Schneeballeffekt. "Dann haben manchmal auch die anderen Interesse daran." Aber längst nicht alle seien an einer Veränderung interessiert, betonen Beatrix Zuniga und Josef Thum, Leiter der Werkstätten Quettingen und Bürrig. "Die sind mit ihrem Job in den Werkstätten zufrieden."

Aufgelockert wurde der Neujahrsempfang durch eine Lesung von Martin Beils, stellvertretender Sportchef der Rheinischen Post. Mit Kristina Hellwig, Leitende Regionalredakteurin der Rheinischen Post/Bergischen Morgenpost in Remscheid, hat er das Buch "Bekannt, Bedeutend Bergisch" geschrieben. Darin geht es um Begegnungen mit Prominenten aus Kultur, Sport, Gesellschaft und Politik, darunter Bayer-Manager Werner Wenning.

(RP)
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