Serie: Hofläden Kohl und andere Köpfe

Brüggen · In ihrem Laden auf dem Happelter Hof bei Brüggen vermarktet die Familie Wefers Gemüse und Salat vom eigenen Feld. Die Kunden kaufen dort aber auch Exoten wie Mangos oder Papaya.

 Im Hofladen präsentieren sie frisches Gemüse: Sohn Heiner mit den Eltern Gerhard und Christel Wefers und der "guten Seele" des Betriebs, Bärbel Mostert (v.l.n.r.).

Im Hofladen präsentieren sie frisches Gemüse: Sohn Heiner mit den Eltern Gerhard und Christel Wefers und der "guten Seele" des Betriebs, Bärbel Mostert (v.l.n.r.).

Foto: Franz-Heinrich Busch

Dicke Weißkohlköpfe drängeln sich in der Auslage, daneben quillt der Blumenkohl aus dem verbliebenem Grün hervor und die Kohlrabi strecken Blätter den Kunden entgegen. Kohl und Salat sind die Spezialität auf dem Happelter Hof der Familie Wefers. Sie verkauft ihre Produkte direkt vom Feld im eigenen Laden. An der Waage steht dort Verkäuferin Berta und bedient die Kunden. "Sie ist unglaublich beliebt, weil sie einfach gut mit Menschen umgehen kann", sagt Christel Wefers.

Sie weiß, dass viele Kunden den persönlichen Kontakt und die Beratung besonders schätzen. "Bei uns können die Leute auch nach Rezepten fragen, wir helfen gerne", sagt die Landwirtin. Wie Zucchini in der Pfanne ihr volles Aroma entfalten oder sich aus Spitzkohl ein schmackhafter Salat machen lässt, verrät sie gerne. "Gerade der Spitzkohl ist feiner als der Kappes und sehr vielseitig. In einem asiatischen Pfannengericht ist er genauso lecker, wie gedünstet mit Speck und Zwiebeln", sagt Christel Wefers.

Exotisches und Heimisches

In ihrer großzügigen Bauernküche schmoren täglich die Produkte aus eigenem Anbau auf dem Herd. "Salat und Gemüse kommen bei uns immer auf den Tisch", sagt die 64-Jährige, die den Speiseplan auf das saisonale Angebot abstimmt. Im Laden füllen wie in einer Markthalle inzwischen aber auch Waren aus aller Welt die Regale. Ananas, Papaya und Mangos treffen dort auf die Bundmöhren vom Bauern um die Ecke. "Die meisten Leute kommen nicht nur für einen Kohlkopf. Sie wollen auch eine gewisse Auswahl. Deshalb kaufen wir die Exoten frisch vom Großmarkt in Düsseldorf dazu."

Bei ihrer Auswahl achtet die Brüggenerin nicht nur auf die Qualität, sondern auch auf den Preis, denn was zu teuer ist, bleibt liegen. "In Deutschland dürfen Lebensmittel nicht viel kosten", weiß Christel Wefers aus Erfahrung. Sie kann jedoch nur bei den eigenen Produkten mit den Preisen im Supermarkt mithalten und sie zuweilen sogar unterbieten. "Wir haben einige Kunden aus Mönchengladbach, die wissen, dass sie bei uns Obst und Gemüse frisch und günstig bekommen."

Besondere Wünsche erfüllen die Wefers auf Bestellung. "Dann bringen wir auch schon mal Pitayas oder Brunnenkresse mit." Kunden, die sich nicht sicher sind, ob die Trauben ausreichend süß und die Äpfel saftig genug sind, dürfen auch vorkosten. "Meistens haben wir auch Probierschälchen auf der Theke stehen." Vakuumverpackt ist nur der direkt gepresste Apfelsaft aus der Region. "Der ist aber nach dem Öffnen ohne Kühlung vier Wochen haltbar. Viele haben ihn in der Küche stehen, so dass sich die Kinder selbst etwas abzapfen können", sagt Heiner Wefers. Er ist eigentlich für die Produktion auf dem Feld zuständig und nur selten im Laden anzutreffen. Er probiert manche seiner Erzeugnisse schon, lange bevor sie die Auslage erreichen.

(RP)
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