Krefeld Kathstede will Ring für Lkw öffnen

Krefeld · Beim Lkw-Routenkonzept herrscht Chaos. Der Oberbürgermeister will jetzt in einem Brief an die Bezirksregierung fordern, das Lkw-Konzept wieder aufzuheben. Der Krefelder Rat soll diesen Brief vorher noch absegnen.

 Trotz Fahrverbot für Durchgangsverkehr: Dieser Lkw befuhr gestern Mittag den Oranierring.

Trotz Fahrverbot für Durchgangsverkehr: Dieser Lkw befuhr gestern Mittag den Oranierring.

Foto: Thomas Lammertz

Die Krefelder Stadtverwaltung nimmt Abstand von ihrem eigenen Lkw-Gutachten. Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) hat gestern unserer Zeitung bestätigt, dass er die Bezirksregierung per Brief auffordern will, das umstrittene Lkw-Routenkonzept wieder zurückzunehmen.

Schon vorher hatte er allen Fraktionsvorsitzenden in einer gemeinsamen Konferenz mitgeteilt, dass er die Lkw-Sperrung für den Oranierring aufheben will; vier Monate, nachdem das Gutachten erstmals präsentiert wurde.

Die Sperrung des City-Rings im Bereich Oranier- und Nassauer Ring ist nötig, weil dort die Stickstoffbelastung zu hoch ist. Im Rahmen des Luftreinhalteplans hatte die Stadt mit der Bezirksregierung die Sperrung des Ringes geplant. Das Neusser Gutachterbüro IGS hat daraufhin im Auftrag ein "Lkw-Routenkonzept" erstellt, das als Alternativstrecke für die Lkw eine Umleitung mitten durch die City vorsah: über den Nordwall und die Moerser Straße sowie Blumentalstraße, Birkschenweg, Westparkstraße.

Seit Dienstag ist klar: Der Oberbürgermeister lehnt dieses von seiner Stadtverwaltung mitgetragene Gutachten ab. Offiziell wollte er sich gegenüber unserer Zeitung noch nicht zum Inhalt des Briefes äußern. "Ich werde erst mit der Regierungspräsidentin Anne Lüttkes darüber reden."

Den Brief an die Bezirksregierung will Kathstede zuvor in der Ratssitzung am 22. September diskutieren lassen. "Es wäre mir lieb, wenn der Rat sagt, dass er die Forderung begrüßt. Wenn nicht, werde ich den Brief ohne den Rat im Rücken abschicken." Mittelfristig, so Kathstede, solle der Lkw-Durchgangsverkehr, der Krefeld als Abkürzung zwischen A 44 und A 57 nutze, durch Beschilderung aus der City rausgehalten werden.

Für das Lkw-Konzept sind es Wochen der Wahrheit. Gestern Abend diskutierte die CDU mit betroffenen Anwohnern, insbesondere von der Moerser Straße. Am Morgen stand bereits ein Besuch von Adriane Siempelkamp, Anwohnerin der Moerser Straße, beim OB zum Lkw-Konzept auf dem Plan. Am 21. September wollen Anwohner vor dem Rathaus protestieren. Einen Tag später diskutiert der Rat.

(RP)
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