Start in Dortmund Hirschrufe und „Horrido“ zur internationalen Messe Jagd & Hund

Dortmund · Sechs Tage lang geht es in den Dortmunder Messehallen ums Jagen und Angeln. Bei der größten europäischen Jagdmesse steht auch wieder eine Hirschrufer-Meisterschaft an. Eine rechtliche Anpassung für NRW betrifft die Wildschweinjagd.

Dortmund: Internationale Jagdmesse "Jagd und Hund" vor dem Start
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Internationale Jagdmesse in Dortmund vor dem Start

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Vom Schießen mit Hightech-Bögen über Hunde- und Greifvogel-Vorführungen oder Jagdmusik bis hin zu einem „Social-Media-Revier“: Bei der internationalen Publikumsmesse Jagd & Hund dreht sich in den Dortmunder Messehallen bis Sonntag wieder alles ums Jagen und Angeln. Am Dienstag ist die laut Veranstalter größte Jagdmesse in Europa mit 580 Ausstellern aus 36 Ländern an den Start gegangen.

Bis Sonntag werden Jagdausrüstung wie Waffen, Ferngläser, Drohen, Wärmebildkameras, Outdoor-Bekleidung oder auch Zubehör für den Jagdhund bis hin zu Geländewagen präsentiert. Es gibt laut Messe auch ein breites Angebot aus Unterhaltung und Informationen.

So gehe es um die „Reizjagd auf Fuchs und Waschbär“, um sicheres Apportieren - also um das Holen des geschossenen Wildtiers durch den Jagdhund -, oder um allgemeine Fragen wie „Marder in Haus und Auto“ und „Jägerinnen und Brauchtum“. Das in Deutschland eher wenig bekannte Jagen mit dem Hightech-Bogen solle ebenfalls in den Fokus rücken.

Kinder können sich im „Lernort Natur“ - initiiert von Landesjagdverband NRW, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald NRW und weiteren Organisationen - einführen lassen in die Welt von Fuchs, Hase, Käfer und Waldflora.

Als „Social-Media-Revier“ steht Interessierten der Treffpunkt „Horrido“ offen - hier tauschen sich Blogger und Influencer aus der Jagdszene aus. Es soll außerdem eine Schnitzeljagd und eine „Jäger-Single-Party“ geben. Vorführungen mit Greifvögeln und Jagdhunden, traditionelle Jagdmusik mehrerer Bläsercorps und kulinarische Angebote sind eingeplant. Am Freitag treten dann Wettbewerber aus mehreren Bundesländern zur alljährlichen Deutschen Meisterschaft im Hirschrufen an.

In Deutschland hatten in der Jagdsaison 2021/22 - vom 1. April bis 31. März - 407 370 Menschen einen Jagdschein (aktuellste verfügbare Zahlen). Das waren nach Angaben des Deutschen Jagdverbands knapp 7000 Personen mehr als in der Saison zuvor. Der Anteil der Frauen sei auf inzwischen 11 Prozent geklettert - Tendenz weiter steigend.

In Dortmund sind auch Anbieter aus Südafrika oder Botsuana, aus den USA, Kanada oder Argentinien mit von der Partie. Botsuana werde im kommenden Jahr offizieller Partner der Jagd & Hund, berichtete die Messe.

Für Nordrhein-Westfalen kündigte parallel zur Jagdmesse das Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf an, man werde die Erlaubnis einer ganzjährigen Jagd auf Wildschweine verlängern - auch als Vorsorge vor der Afrikanischen Schweinepest. Unter Beachtung des Muttertierschutzes soll die ganzjährige Jagd auf Schwarzwild für weitere fünf Jahre bis Ende Januar 2028 zugelassen werden. Dazu gebe es in Kürze eine Änderung der Landesjagdzeitenverordnung - vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags.

Die intensive Bejagung der Wildschweinpopulation sei ein „wesentliches Instrument zur Vorsorge vor der Afrikanischen Schweinepest“. Die Tierseuche hatte sich in den vergangenen Jahren in mehreren europäischen Ländern ausgebreitet und hat auch Deutschland erreicht. „Auch in Nordrhein-Westfalen ist die Gefahr der Einschleppung der ASP weiterhin gegeben“, hieß es in Düsseldorf. „Bei einem weiteren guten Mastjahr und günstigen klimatischen Bedingungen rechnen wir damit, dass die Wildschweinpopulation schnell wieder ansteigt - und damit auch das Risiko der Afrikanischen Schweinepest“, betonte Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU). Die Zahl der Wildschweine müsse in NRW weiter reguliert werden.

(kag/dpa)
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