Expertentipps Das hilft beim Lernen zu Hause

Düsseldorf · Das Homeschooling geht für die meisten Schüler erst einmal weiter. Mit dem stellt sich die Frage danach, was in die Leistungsbewertung aufgenommen werden darf und wie Eltern ihre Kinder gut unterstützen können.

 Das Lernen zu Hause geht in die nächste Runde.

Das Lernen zu Hause geht in die nächste Runde.

Foto: Shutterstock/Burkhard Scheper

Die Corona-Krise stellt Schulen, Lehrer und Eltern vor nie dagewesene Herausforderungen. Seit mehreren Wochen werden die Schüler auf unterschiedliche Weise zu Hause beschult.

„Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass alle zu Hause angefertigten Arbeiten keiner Leistungskontrolle und -bewertung unterliegen dürfen“, sagt Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologenverbandes Nordrhein. Mit dem Ende der Osterferien sei aber das Lernen auf Distanz in die zweite Runde gegangen. Da vorerst lediglich die Abschlussklassen die Schule besuchen werden, gibt das Schulministerium neue Rahmenbedingungen für die Leistungsbewertung der zu Hause gemachten Schularbeiten vor:

Demnach soll darauf hingewirkt werden, dass „gute Leistungen, die während des Lernens auf Distanz erbracht worden sind und noch erbracht werden, in die Abschlussnote im Rahmen der Sonstigen Leistungen im Unterricht mit einfließen können“, steht in einer aktuellen Mitteilung des Ministeriums.

„Konkret heißt das: Negative Leistungen werden außer acht gelassen, gute Leistungen jedoch können in die Endnote der Zeugnisse einbezogen werden“, sagt Mistler. Dies könne den Eltern zudem helfen, auch im fotgesetzten Lernen auf Distanz ihre Kinder zum Lernen zu motivieren.

Darüber hinaus können folgende Tipps den Eltern beim Anleiten des Lernens zu Hause helfen:

  1. Eltern sind keine Lehrer und müssen dies auch nicht sein. Sie können das dynamische gemeinsame Lernen im Unterricht nicht ersetzen. Aber sie können ihr Kind begleiten und motivierend unterstützen.
  2. Schaffen Sie einen Rahmen zum Lernen. Geben Sie dem Tag eine Struktur mit festen Aufstehzeiten, Lernphasen wie auch Pausen, Mahlzeiten, Bewegungs- und Schlafenszeiten ein.
  3. Geben Sie ihrem Kind Zeitfenster vor, in denen es die bereitgestellten Lernmaterialien bearbeitet und wechseln sie zwischen Phasen ab, in denen Wissen erarbeitet und gefestigt oder wiederholt wird.
  4. Schützen Sie ihr Kind bei Überforderung.
  5. Digitalunterricht kann das gemeinsame Lernen nicht ersetzen. Nutzen Sie zur Unterstützung des Kindes auch freie Bildungsangebote im Netz und Bildungsplattformen. Vereinbaren Sie aber besonders jetzt zum Selbstschutz der Kinder Regeln zur Nutzung der Medien. Eine Zusammenstellung findet man zum Beispiel auf der Internetseite der des Deutschen Bildungsservers: https://www.bildungsserver.de/Digitales-Lernen-zuhause-12754-de.html
  6. Nutzen Sie die Netzwerke, die die Schulen anbieten, um Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern zu halten und Rückfragen zu stellen. Per Mail, manchmal auch in Chats oder Telefonisch sind die Lehrkräfte zu erreichen und für Ihr Kind und Sie da.
  7. Seien Sie nicht übermotiviert. Machen Sie sich und Ihrem Kind klar, dass die im Lernen auf Distanz erarbeiteten Inhalte zwar in den Bewertungsprozess mit einbezogen werden können, dies jedoch nur zum Vorteil der Kinder bei guten Leistungsergebnissen geschehen kann. Nach dem Verständnis der Chancengleichheit werden schwächere Ergebnisse nicht berücksichtigt.
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort