Tier mit Liebeskummer? Bielefeld in Sorge um Storch namens Herr Meier

Bielefeld · Hat Herr Meier Liebeskummer? Diese und andere Fragen treiben momentan viele Menschen in Bielefeld um. Herr Meier ist ein dort bekannter wildlebender Weißstorch, der lange glücklich mit Frau Meier liiert war. Doch nun ist alles anders.

 Ein wild lebender Weißstorch namens Herr Meier stakst seit einigen Wochen durch Bielefeld.

Ein wild lebender Weißstorch namens Herr Meier stakst seit einigen Wochen durch Bielefeld.

Foto: dpa/Sarah Jonek

Ein wildlebender Weißstorch sorgt seit Wochen in Bielefeld für Aufsehen und teils auch für besorgte Gesichter. Herr Meier, wie der männliche Storch von den Pflegern des Tierparks Olderdissen genannt wird, ist in der ostwestfälischen Metropole kein Unbekannter. Einige Jahre lebte er glücklich mit Frau Meier auf einer Scheune des Heimat-Tierparks. Das Brutpaar sorgte regelmäßig für Nachwuchs - bis in diesem Frühjahr das Drama begann.

Ein Nebenbuhler störte die traute Zweisamkeit, weitere Störche kamen hinzu. Einer von ihnen attackierte Herrn Meier vermutlich so heftig, dass er erheblich verletzt worden sei und nach tierärztlicher Versorgung in der Auffangstation laut Tierpark wieder aufgepäppelt werden musste. Mehrere Medien berichteten darüber.

Nun lebt Herr Meier wieder in Freiheit, stakst aber seit einigen Wochen durch Bielefeld, weil er noch nicht wieder komplett flugfähig ist. Einige vermuten, dass er umher irrt, weil er Liebeskummer hat. Mal steht er auf einem Parkplatz, mal läuft er durch die Straßen und Parks, um nach Futter zu suchen. Dabei zeigt Herr Meier wenig Scheu vor Menschen, weswegen die Tierpfleger darum bitten, ihm beim Fotografieren nicht zu nah aufs Gefieder zu rücken. Immer wieder rufen auch Bürgerinnen und Bürger bei der Stadt oder dem Tierpark an, um ihrer Sorge um ihn kundzutun. Das Storchenpaar wurde übrigens nach dem Restaurant „Meierhof“ auf dem Tierparkgelände benannt.

Die Tierpflegerinnen und -pfleger hoffen, dass der Storch bis Ende August so viel Futter gefressen hat und wieder so fit ist, dass er die Kraft hat, gemeinsam mit den Artgenossen der Region wieder die Tausende von Kilometern ins Winterquartier in den Süden zurückzulegen. Sollte er dann noch zu schwach sein, will der Tierpark Herrn Meier durch die kalte Jahreszeit füttern.

Die untreue Gemahlin Frau Meier zieht nach Angaben des Tierparks derweil mit einem anderen Storchen-Männchen neue Jungtiere auf. Das Nest liege unweit des Bärengeheges auf einem Baumstamm.

(kag/dpa)
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