Sicherheitskonzept für Sessionsauftakt Was Sie zum 11.11. in Köln wissen müssen

Köln · Köln erwartet zum heutigen 11.11. Tausende Feiernde. Schon vor dem Auftakt der Karnevalssession haben Stadt und Polizei ihre Pläne vorgestellt, die ein sicheres Feiern ermöglichen sollen. Im Fokus steht dabei das Zülpicher Viertel. Alles Wichtige rund um Straßensperrungen und Zugangsregeln.

Kölner Karneval im Februar 2022 im Bereich der Zülpicher Straße. Auch zum 11.11. rechnet die Stadt wieder mit Tausenden Besuchern.

Kölner Karneval im Februar 2022 im Bereich der Zülpicher Straße. Auch zum 11.11. rechnet die Stadt wieder mit Tausenden Besuchern.

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Wenn am 11.11. die Karnevalssession beginnt, herrscht in Köln Ausnahmezustand – vor allem im „Kwartier Latäng“ rund um die Zülpicher Straße, einer etwa 200 Meter langen Vergnügungsmeile im Studentenviertel. Um zu vermeiden, dass es wie in der Vergangenheit immer wieder zu wüsten Saufgelagen, einer Vermüllung des Viertels und einer kompletten Überfüllung kommt, gibt es nun ein überarbeitetes Sicherheitskonzept von Stadt und Polizei, das vor allem dafür sorgen soll, dass die Feiernden sich besser verteilen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Schutz der Anwohner

Einige Nebenstraßen rund um Rathenauplatz und Zülpicher Platz, unter anderem Engelbertstraße, Görresstraße und Zülpicher Wall, werden in diesem Jahr komplett gesperrt – nur Anwohner haben mit Ausweis freien Zugang. So soll verhindert werden, dass die Feierenden sich in Hauseingängen erleichtern oder die Anwohner durch zu großen Lärm beeinträchtigt werden. „Für die Anwohner ist dieser Tag immer eine große Belastung“, sagt Blome. Es würden auch in diesem Jahr wieder Hunderte mobile Toiletten aufgestellt. „Trotzdem werden wir es wahrscheinlich nicht schaffen, dass die vielen Toiletten auch von allen genutzt werden“, befürchtet Blome. Die Anwohner wurden im Vorhinein über die Sperrungen informiert. Anwohner der Zülpicher Straße bekommen separate Ein- und Ausgänge an der Straße, so dass sie sich nicht in die Schlange einreihen müssen.

  • Bessere Verteilung der Feierenden

Der Zugang ins Zülpicher Viertel wird in diesem Jahr erstmals an die Uni-Mensa verlegt. Alle Feierenden, die vom Barbarossa- oder Rudolfplatz kommen, werden über Luxemburger Straße bzw. Lindenstraße ins „Kwartier Latäng“ geleitet. Im Bereich des Zugangs gibt es versetzt mehrere Kontrollstellen. Dadurch sollen zu lange Schlangen vermieden werden. Ist das Zülpicher Viertel ausgelastet, werden die Wartenden vorübergehend auf eine Ausweichfläche geleitet, die gegenüber der Mensa ist. Dort soll es dann auch eine temporäre Bespielung der Fläche mit Musik und Getränkestand geben.

  • Konsequentes Einschreiten der Polizei

Am 11.11. werden in Köln mehr als 1000 Polizisten im Einsatz sein. „Wir bereiten uns auf einen 22-stündigen Einsatz vor“, sagt Rüdiger Fink, Leiter der Polizeiinspektion 1 in der Kölner Innenstadt. Seine Botschaft an alle Feiernden: „Wir finden es gut, wenn Leute zusammenkommen und friedlich feiern – aber wir werden konsequent Maßnahmen treffen, um jede Art von Straftat zu unterbinden.“ Er kündigt sogenannte Anhalte- und Sichtkontrollen an, auch Taschen würden anlassbezogen durchsucht. „Diese Kontrollen wird es in verstärkter Form geben“, sagt er. Die Einsatzschwelle der Polizei werde am 11.11. gering sein. „Jedem, der Streit sucht, würde ich dringend davon abraten“, sagt Fink.

Die Einsatzstärke der Polizei ist in diesem Jahr geringer als 2021. Nach Angaben von Fink werden rund 1100 Polizisten eingesetzt, im vergangenen Jahr waren es 1300. „Wir glauben, dass wir das Ganze aufgrund des neuen Konzepts leichter handeln können“, sagte Fink zur Begründung. Außerdem werde auch anderswo Personal gebraucht, denn am diesjährigen 11.11. gebe es wieder mehr Feiern als im vergangenen Jahr. „Wir machen uns als Polizei zum jetzigen Zeitpunkt keine Sorgen“, sagt Fink. Zur Bewältigung der Lage unterstütze auch die Bereitschaftspolizei.

  • Glasverbot in Kölner Altstadt und im „Kwartier Latäng“

Die Stadt Köln richtet nach dem Motto „Mehr Spaß ohne Glas“ auch in dieser Session wieder ein Glasverbot ein, um Verletzungen vorzubeugen. Wer eine Flasche oder ein Glas bei sich hat, bekommt an den Kontrollstellen Becher, in die er sein Getränk umfüllen kann.

  • Hohe Bußgelder für Wildpinkler

Die Stadt Köln will insgesamt 150 Beschäftigte des Ordnungsamtes auf die Straße schicken, die von 520 Mitarbeitenden eines privaten Sicherheitsunternehmens unterstützt werden. Gemeinsam sollen sie unter anderem die Themen Vermüllung, übermäßigen Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit und Wildpinkeln in den Blick nehmen. Die Stadt fordert alle Feiernden dazu auf, bei Bedarf eine der 500 mobilen Toiletten oder Urinale zu nutzen, die am 11.11. aufgestellt werden. Wildpinkeln wird in allen Fällen mit einem Bußgeld geahndet. Wer erwischt wird, muss bis zu 200 Euro zahlen.

  • Anlaufstelle für Frauen

Das „Edelgard-Mobil“ ist ein Angebot der Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt und bietet Frauen und Mädchen bei Belästigungen und Übergriffen Beratung und Unterstützung an. Das Mobil steht an der Kirche am Zülpicher Platz.

  • Lkw-Fahrverbot in der Kölner Innenstadt

Die Stadt Köln verhängt am 11.11. für die Innenstadt ein Fahrverbot für Lastkraftwagen. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Polizei und Stadt Köln hat dies – wie schon in den vergangenen Jahren – aufgrund der Anschläge in Nizza und Berlin im Jahr 2016 festgelegt, um die Sicherheit zu erhöhen. Das Fahrverbot gilt für Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen. Es gilt von Freitag, 11. November, 8 Uhr, bis Samstag, 12. November, 4 Uhr.

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