Am 11.11. um 11.11 Uhr erwacht er Wer ist eigentlich der Hoppeditz?

Ganz Düsseldorf feiert am 11.11. um 11.11 Uhr mit dem Hoppeditz-Erwachen den Start der Karnevals-Session. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Figur? Warum ist der Hoppeditz Inbegriff des Düsseldorfer Karneval? Besser gefragt: Wer ist dieser Hoppeditz?

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Foto: dpa, ve cul

Der Hoppeditz ist die Symbolfigur des Düsseldorfer Karneval. Jedes Jahr zur gleichen Zeit wird der Erzschelm von den Toten auferweckt und zieht Politiker und Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, durch den Kakao.

Am Aschermittwoch ist das Leben des Schelms dann wieder vorbei: Die Düsseldorfer verabschieden sich unter lautem Wehklagen und verbrennen den Hoppeditz. Doch so weit ist es noch lange nicht.

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Foto: Anna Radowski

„Über Herkunft und Schreibweise der Kultfigur streiten sich die Gelehrten“, schreibt das Comitee Düsseldorfer Carneval auf seiner Website. Die einen würden den Namen auf „Hippedotz“ zurückführen. „Hippe“ bedeutet im Rheinischen „Ziege“ und eine „Dotz“ ist eine Murmel, mit der sich früher Kinder vergnügten. Da man im Karneval vieles verdrehe, sei aus Hippedotz der Hoppeditz geworden, so die Erklärung. Was aber das Wort „Ziegenmurmel“ mit der Figur des Hoppeditz oder dem Karneval zu tun hat, erklärt die Theorie nicht.

Wahrscheinlicher erscheint eine zweite Erklärung: Hoppe bedeutet im Rheinischen „hüpfen“ und als „Ditz“ wird ein kleines Kind bezeichnet. Ein Hoppeditz ist damit ein kleines, hüpfendes Kind. Und wie ein Kind treibt der Hoppeditz viel Unsinn und sagt Erwachsenen die Wahrheit ins Gesicht.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Übrigens haben sich viele andere Städte haben Düsseldorf zum Vorbild genommen und ihren eigenen Hoppeditz erschaffen. Der Hoppeditz ist möglicherweise direkter Nachfahre von Till Eulenspiegel. Vor seiner Zeit als Hoppeditz war der Schelm bekannt unter dem Namen "Hanswurst". Seine Popularität brachte ihm 1841 sogar ein Denkmal auf dem Carlsplatz ein. Allerdings blieb das Denkmal dort nur bis zum Jahr 1960 stehen. Seit 2008 gibt es ein neues, großes Hoppeditz-Denkmal, gestaltet vom Künstler Bert Gerresheim.

Nach langer Pause erwachte der Hoppeditz 1935/36 zu neuem Leben. 1937 wurde das Hoppeditz-Erwachen erstmals als Volksfest auf dem Burgplatz gefeiert. Jahr für Jahr hält der Hoppeditz nach seinem Erwachen auf dem Rathausplatz seine flammende Rede.

(csr/born)
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