NRW Weniger Kosovo-Flüchtlinge: Land schließt fünf Notunterkünfte
Düsseldorf · Aus dem Kosovo kommen inzwischen nur noch wenige Flüchtlinge nach Nordrhein-Westfalen. Das Land konnte schon einige Notunterkünfte schließen. Trotzdem zeigt die Statistik, wie massiv der Flüchtlingsansturm in den vergangenen Monaten war.
Die Behörden haben in NRW in den vergangenen Wochen fünf Notunterkünfte wieder schließen können, nachdem die Zahl der Flüchtlinge aus dem Kosovo stark zurückgegangen ist. Die Unterkünfte waren im Februar kurzfristig zur Bewältigung der stark gestiegenen Zahlen geschaffen worden, wie das Innenministerium am Donnerstag in einem Bericht an den Innenausschuss des Landtags mitteilte.
Im ersten Quartal 2015 hatten in Nordrhein-Westfalen knapp 4000 Kosovaren einen Erstantrag gestellt, mehr als 20 Mal so viele wie im Vorjahresquartal. Die Zahl der tatsächlichen Zugänge aus dem Kosovo war in den Landeseinrichtungen bereits im März wieder zurückgegangen. Die Behörden vermuten, dass Schlepper die Menschen unter falschen Behauptungen zur Flucht überredet hatten. Geschlossen wurden Notunterkünfte in Kamen, Dahlem, Wuppertal, Beelen und Recklinghausen.
Die Behörden vermuten, dass Schlepper sie unter falschen Behauptungen zur Flucht überredet haben. Inzwischen habe es sich aber herumgesprochen, dass die Anerkennungsquote in Deutschland sehr gering sei, hieß es vor Kurzem bei der Bezirksregierung Arnsberg.
Derzeit unterhält das Land in 24 Einrichtungen knapp 8500 Plätze, die mit fast 6200 Menschen belegt sind. Hinzu kommen 860 Flüchtlinge in 9 Notunterkünften. Im ersten Quartal stellten in Nordrhein-Westfalen rund 14 500 Menschen einen Asyl-Erstantrag, etwa doppelt so viele wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Das Land will bis 2016 rund 10 000 Unterbringungsplätze plus 2000 Notfallplätze schaffen. Hintergrund sind die gestiegenen Asylbewerberzahlen. 2014 kamen gut 40 000 Asylbewerber nach NRW. 2015 werden rund 60 000 erwartet.