Kommentar Beunruhigende Zahlen aus der NRW-Justiz

Das Thema taugt nicht zur Hysterisierung. Allerdings geben die jetzt bekannt gewordenen Zahlen über "Entweichungen" aus dem Knast allen Anlass, sich mit diesen Vorkommnissen intensiv zu befassen.

Aachener Schwerverbrecher - Stationen der Flucht
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Aachener Schwerverbrecher - Stationen der Flucht

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Foto: ddp

Natürlich löst die Nachricht Besorgnis aus, dass innerhalb von neun Monaten fast 400 Häftlinge die ihnen gewährten Lockerungen und Freiheiten missbraucht haben — bis hin zur Flucht aus der Haft.

Hinter der für den Laien undurchsichtigen Terminologie ("Entweichung, Lockerungsversagen") verbergen sich Verstöße und Delikte höchst unterschiedlichen Kalibers. Deshalb sollte das zuständige Justizministerium hier Klarheit schaffen: Die Bürger wollen nicht wissen, wer zehn Minuten zu spät vom Freigang in die JVA zurückkehrte.

Wohl aber sind sie brennend daran interessiert zu erfahren, wem wo die Flucht gelungen ist. Wenn alles in einen Topf geworfen wird, muss es zu Missverständnissen und Widerständen kommen.

Dabei wird niemand bestreiten können, dass die Lockerung von Haftbedingungen ein wesentlicher Teil der Resozialisierung ist. Solche Maßnahmen müssen aber mit Bedacht erfolgen. Im Zweifelsfall hat die Sicherheit der Bürger absoluten Vorrang.

(RP/pst)
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