Dortmund Kunst versehentlich weggeputzt

Dortmund · Weil eine Putzfrau ihre Arbeit zu gründlich gemacht hat, ist das Museum Ostwall im Dortmunder "U" um ein wertvolles Ausstellungsstück ärmer. Die Reinigungskraft schrubbte versehentlich eine Plastik des Künstlers Martin Kleppenberger kaputt. Die Frau hatte das 1987 erstellte Objekt offenbar nicht als Kunstwerk eingestuft und es gereinigt – und damit zerstört. Das Museum schätzt den entstandenen Schaden auf 800 000 Euro.

"Wenn's anfängt durch die Decke zu tropfen", heißt die Plastik. Sie besteht aus einem Turm und aus zum Teil beschrifteten Holzlatten. Am unteren Ende ist eine kleine Plastikwanne installiert, die mit einer Patina beschichtet ist. Diese Patina hat die Reinigungskraft weggeputzt.

Das Werk sei nicht wiederherstellbar, erklärt eine Restauratorin. "Entsetzlich", nennt Museumsdirektor Professor Kurt Wettengl den Vorfall. "Das wünscht man niemandem", sagt er. Das zerstörte Kunstwerk gehört nicht dem Dortmunder Museum, sondern wurde von einem privaten Sammler für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt. Dennoch können Besucher die kaputte Plastik weiter besichtigen. Bis sich die Versicherungen der Beteiligten geeinigt haben, wird sie im Museum weiter ausgestellt.

(RP)
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