Hamminkeln 21.000 Puten wegen Geflügelpest gekeult

Hamminkeln · Nach dem Geflügelpest-Befund in Rees (Kreis Kleve) Ende Dezember hat es gestern auch im Kreis Wesel einen bestätigten Ausbruch der Geflügelpest gegeben: In einem Putenbetrieb bei Hamminkeln ist der hochansteckende Erreger H5N8 gefunden worden. Das Virus wurde vom Friedrich-Löffler-Institut, einer staatlichen Tiergesundheitsbehörde, in untersuchten Tierkadavern entdeckt.

Betroffen ist ein Putenzüchter, der zwei nahe beieinander liegende Ställe in dem Hamminkelner Ortsteil Mehrhoog und in dem Dorf Haldern bei Rees betreibt. Der komplette Putenbestand des Landwirts - 21.000 Tiere - wird seit gestern mit Gas getötet. Die Keulung und Entsorgung der Tiere soll im Laufe des heutigen Tages abgeschlossen werden.

Bereits vor Weihnachten hatte das Land Nordrhein-Westfalen eine allgemeine Stallpflicht für Federvieh eingeführt. Dennoch waren Ende Dezember bei Rees 16.000 Puten eines landwirtschaftlichen Betriebes wegen der Geflügelpest gekeult worden. Das Veterinäramt des Kreises Kleve hatte daraufhin im Umkreis von drei Kilometern einen Sperrbezirk eingerichtet, in dem unter anderem ein Transportverbot für Geflügel gilt.

In der Zwischenzeit hatte es bei Geflügelzüchtern am Niederrhein keine weiteren Fälle von Geflügelpest gegeben. Dafür war in Düsseldorf bei einem toten Schwan die Vogelgrippe nachgewiesen worden, wie sich herausstellte, war auch dieses Tier an dem gefährlichen H5N8-Virus erkrankt.

Trotz geltender Aufstallpflicht geht das Friedrich-Löffler-Institut davon aus, dass die Gefahr von weiteren Infektionen in NRW andauert. "Wo es einen besonders dichten Geflügelbestand oder viele Wasserflächen gibt, kann sich das Virus besonders leicht ausbreiten", sagte gestern eine Sprecherin der Bundesbehörde. Das Institut geht davon aus, dass die Krankheit von Zugvögeln eingeschleppt wird. Auch Rastplätze für Wildgänse, die es am Niederrhein in großer Zahl gibt, könnten daher eine mögliche Infektionsquelle sein.

(RP)
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