Prince angeblich wegen Überdosis in Behandlung Sein Tod gibt Rätsel auf

Los Angeles · Erst in wenigen Tagen soll es Gewissheit zur Todesursache von Pop-Gigant Prince geben. Er war am Donnerstag regungslos in einem Aufzug von seinen Paisley-Park-Studios gefunden worden. US-Medien berichten, dass er eine Woche zuvor wegen einer Überdosis behandelt wurde.

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Sein Tod kam völlig überraschend. Prince wurde nur 57 Jahre alt. Möglicherweise spielten Drogen eine Rolle bei seinem plötzlichen Tod. Nach Informationen der amerikanischen Promi-Website "TMZ" wurde Prince knapp eine Woche zuvor nicht wegen einer Grippe, wie es offiziell hieß, sondern wegen einer Überdosis in der Klinik behandelt.

Nach der nicht geplanten Zwischenlandung seiner Maschine am vergangenen Freitag in der Stadt Moline im US-Bundesstaat Illinois sei dem 57-Jährigen dort im Krankenhaus ein sogenannter Save Shot gespritzt worden - das übliche Gegenmittel gegen eine Überdosis an Opiaten, schrieb die Promi-Website am Donnerstag unter Berufung auf mehrere Quellen in Moline.

Demnach wollten die Ärzte, dass Prince 24 Stunden zur Beobachtung in der Klinik bleibt. Der Star habe das Krankenhaus aber nach drei Stunden wieder verlassen, weil er kein Privatzimmer bekommen habe. Vergangene Woche hatte es laut Medienberichten geheißen, Prince sei wegen einer Grippe in das Krankenhaus gebracht worden. Demnach fühlte er sich nach einem Konzert in Atlanta derart unwohl, dass sein Privatjet in Moline zwischenlanden musste. Zuletzt hatte Prince aus gesundheitlichen Gründen nach Medienberichten auch zwei Konzerte abgesagt.

Prince war am Donnerstag nach Angaben der Polizei leblos in einem Aufzug von seinen Paisley-Park-Studios nahe Minneapolis aufgefunden worden. Die Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos, um 10.07 Uhr (Ortszeit) wurde er für tot erklärt.

Prince ist tot - Über Paisley Park steht ein Regenbogen
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Gewissheit wird es erst später geben. Die Todesursache werde derzeit untersucht, teilte der stellvertretende Sheriff Jason Kamerud derweil der Nachrichtenagentur dpa mit. Das Autopsieergebnis könnte "in wenigen Tagen" vorliegen.

Der 1958 in Minneapolis geborene Prince galt als einer der bedeutendsten Musiker der vergangenen Jahrzehnte. Von ihm stammen Welthits wie "Purple Rain", "Sign O' The Times", "Kiss" und "When Doves Cry". Mit seinem durchdringenden Blick, schwarzen Locken und einem Hauch von Oberlippenbart galt er vielen lange Zeit auch als Sexsymbol. Der siebenfache Grammy-Gewinner ging häufig auf Tour. Er produzierte Alben und schrieb Songs für andere Musiker.

Der Tod des Sängers löste weltweite Bestürzung aus. "Heute haben wir eine kreative Ikone verloren", hieß es in einer in Washington verbreiteten Mitteilung von US-Präsident Barack Obama, der sich zurzeit in London aufhält, sowie seiner Frau Michelle. "Wenige Künstler haben den Sound und die Richtung der Popmusik so deutlich beeinflusst und so viele Leute mit ihrer Kunst berührt", schrieb Obama. "Er war ein virtuoser Instrumentalist, ein brillanter Bandleader und ein elektrisierender Bühnenkünstler."

"Sein Talent war grenzenlos", würdigte Mick Jagger (72) den verstorbenen Kollegen in einem Facebook-Eintrag. "Er war einer der einzigartigsten und spannendsten Künstler der letzten 30 Jahre." Sängerin Mariah Carey (47) beschrieb Prince als "Genie, Legende, Inspiration, Freund". Über seinen Tod werde sie nie hinwegkommen. Auf Instagram postete Carey ein Bild von sich und Prince.

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Fans trauern um Prince mit Tränen und Musik

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Madonna (57) schrieb bei Instagram zum Tod von Prince: "Er hat die Welt verändert. Ein wahrer Visionär. Was für ein Verlust. Ich bin am Boden zerstört."

Udo Dahmen, Chef der Popakademie Baden-Württemberg, sagte der Zeitung "Mannheimer Morgen": "Prince war eines der Universalgenies der Popmusik: ein herausragender Komponist, Produzent, Gitarrist und Entertainer."

Trauer herrschte auch in Minneapolis, der Heimatstadt des Künstlers. Prince habe seine Liebe für die Stadt in vielen Liedern zum Ausdruck gebracht, schrieb Bürgermeisterin Betsy Hodges auf ihrer Webseite. Er war anders als Viele und er half seinen Fans, ihre Andersartigkeit und Individualität auszuleben, pries Hodges den Sänger. Zu Ehren von Prince und seinem Hit "Purple Rain" wollte die Stadt Brücken in Minneapolis lilafarben anstrahlen.

Mit seinem einzigartigen Stil zwischen R&B, Funk, Rock und Soul galt Prince als einer der vielseitigsten und wandlungsfähigsten Künstler seiner Zeit. Er nahm hunderte Titel auf. Immer wieder experimentierte er mit verschiedenen Stilen und schuf ein unverwechselbares Werk.

(AFP)
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