Kinofilm "Miss Sixty" Iris Berben träumt von einem Kind

In der Komödie "Miss Sixty" wird der Kinderwunsch mit 60 zur fixen Idee. Iris Berben spielt die potentielle Mutter. Ein rundum gelungenes Kinovergnügen ist den Machern aber nicht gelungen.

Iris Berben in "Miss Sixty": Der Traum von einem Kind
Foto: dpa, sab

Ein Kind mit 60 ist aus medizinischer Sicht heute nicht unbedingt ein Problem. Viel komplizierter ist die moralische Frage: Wie geht es dem Kind mit einer Mutter, die bald von ersten Altersgebrechen bedroht sein könnte? Die nicht mehr so fit und belastbar ist wie jüngere Eltern?

Vor diesem Dilemma steht auch Luise. Bislang hat sie sich als erfolgreiche Molekularbiologin hinter Reagenzgläsern verschanzt. Doch mit 60 ist sie nun in vorzeitiger Rente und bereit, das Abenteuer Kind zu wagen. Bevor sie sich aber entscheiden kann, warten einige Turbulenzen auf sie inklusive der großen Liebe. "Miss Sixty" nennt sich die Komödie mit Iris Berben und Edgar Selge in den Hauptrollen.

Allerdings verpasst der Film von Sigrid Hoerner die Chance, zu einem wirklich rundum gelungenen Kinovergnügen zu werden. Das liegt vor allem an der fixen Kinderidee. Verwirklichen möchte Luise diese mit Hilfe ihrer Eizellen, die sie vor 20 Jahren hat einfrieren lassen für ein Forschungsprojekt. Doch vieles an diesem Wunschtraum wirkt nicht glaubhaft. Er erscheint als Hirngespinst, das sowieso keiner ernst nimmt, nicht einmal Luise selbst. Wirklich gut ist der Film, wenn Luise und Frans (Edgar Selge) aufeinandertreffen und sich eine schüchterne Romanze entwickelt.

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Foto: 20th Century Fox

Selge und Berben spielen großartig. Beide verbindet das Gefühl, noch Lichtjahre vom Seniorendasein entfernt zu sein. "Seit wann bin ich denn so erwachsen?", wundert sich Selge irgendwann. Und auch Berben lässt ihre Figur sagen: "Tief im Innern wird man nie älter als 18!" Typisches Produkt einer Generation ewig junger Alter, die trotz grauer Haare und Altersflecken noch immer daran festhalten, nicht wirklich erwachsen und bloß nicht spießig zu sein. Stattdessen lässt sich Frans mit blutjungen Mädchen ein und Luise probiert das Mamasein aus, ausgerechnet mit dem Sohn ihres Chefs.

Von diesem Paar, das sich seine eigene Wirklichkeit zurechtlegt, hätte man gerne mehr gesehen, ohne Ablenkung durch Schwangerschafts-Fantasien.

Wertung: geht so

(RP)
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