Siri & Co. als Datensammler in der Kritik Google Now kann jetzt offline - und zeigt den Weg zum Auto

Googles Siri-Konkurrent Now hat ein Update spendiert bekommen und kann nun auch offline genutzt werden. Außerdem hilft es ab sofort, ein geparktes Auto im Großstadtdschungel wiederzufinden. Aber nicht alles ist Friede, Freude, Eierkuchen: Die Smartphoneassistenten müssen sich vorwerfen lassen, fleißige Datensammler zu sein.

Google Now kann jetzt offline - und zeigt den Weg zum Auto
Foto: Christoph Schroeter

Wollte man bislang etwa in der U-Bahn seine Termine oder das Wetter bei Google Now checken, konnte das ergebnislos verlaufen: Kein Netz, keine Karten bei Googles Sprachassistenten. Das ändert sich nun mit der aktuellen Version.

Notizen, Hinweise und Erinnerungen werden nun auch im Offline-Modus angezeigt, wie Google mitteilte. Zusätzlich erscheint eine neue Karte, die darüber informiert, dass man derzeit keine Internetverbindung hat und wann die anderen Karten zuletzt aktualisiert wurden.

Neu ist ebenfalls, dass Google Now einem hilft, sein geparktes Auto wiederzufinden. Dazu muss der Nutzer nicht, wie bei vielen anderen Apps dieser Art, den Standort spätestens kurz nach dem Aussteigen händisch vermerken. Google verspricht, Now mache das automatisch.

Mit Hilfe der im Smartphone verbauten Sensoren soll der Assistent merken, wann man ein fahrendes Auto verlässt und den Standort dann mit einem blau-violetten Kreis bei Google Maps markieren.

Selbstverständlich erkennt Now nicht, ob man tatsächlich mit dem Auto oder etwa mit der Straßenbahn oder dem Bus gefahren ist. Und so weist Google auch darauf hin, dass man durchaus eine Parkplatzkarte angezeigt bekommen könnte, auch wenn man gar nicht geparkt hat.

Wer sich daran stört, kann die Karte in den Einstellungen dauerhaft ausschalten - oder man ändert das meistgenutzte Verkehrsmittel von Auto auf Fahrrad, Fußgänger oder öffentliche Verkehrsmittel.

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Des Weiteren zeigt Now nun an, welche Läden sich in bestimmten Einkaufszentren befinden. Dort kann dann auch eine ladenübergreifende Suuche gestartet werden. Ferner wurden ein paar Sprachbefehle integriert, wie die Seite "Android Next" berichtet, mit denen Einstellungen geändert werden sollen. Doch sollen diese zum einen noch nicht richtig funktionieren und zum anderen derzeit auch nur in Englisch verfügbar sein.

Google verteilt das Update wie immer in Wellen. Wer nocht so lange warten möchte, kann sich die APK bei den Kollegen von "Android Next" herunterladen. (zum Download)

Kritik an Now, Siri & Co.

So nützlich die Sprachassistenten wie Google Now und Siri auch sein mögen, die Hersteller müssen sich auch Kritik gefallen lassen. Denn die Dienste sammeln eine Menge Daten über die Nutzer.

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So wissen sie zum Beispiel automatisch, ob sich der Urlaubsflug verspätet oder es morgen auf dem Weg zur Arbeit regnet. Damit das klappt, müssen die Dienste allerdings zahlreiche Daten sammeln, warnt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

Nutzer sollten daher gut darüber nachdenken, ob sich die Informationen auch für weniger harmlose Dienste nutzen lassen, bevor sie der Sammelei zustimmen.

Standortdaten verraten zum Beispiel nicht nur, wo jemand arbeitet oder gerne ausgeht. Stattdessen lassen sie auch Rückschlüsse auf die politische Einstellung oder Krankheiten zu, etwa anhand von Demonstrations-Teilnahmen oder Arztbesuchen. Und lässt der Nutzer Google, Siri und Co. auch noch Kalender und E-Mails auswerten, wissen die Anbieter vielleicht sogar noch mehr.

Außerdem ist oft nicht klar, welche Daten die Dienste wie lange speichern - entsprechende Hinweise in den Geschäfts- und Datenschutzbedingungen sind oft relativ vage formuliert.

(csr)
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