Elsass Geothermie-Projekt nach mehreren Erdbeben gestoppt

Straßburg · Eigentlich hätte in diesem Jahr ein Geothermie-Kraftwerk in der Nähe von Straßburg in Betrieb gehen sollen. Doch beim Testlauf im November 2019 kam es zu leichten Erdbeben. Weitere Tests sollten das Risiko klären.

 Der Seismograf einer Erdbebenwarte verzeichnet Ausschläge (Symbolbild).

Der Seismograf einer Erdbebenwarte verzeichnet Ausschläge (Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Berg

Nach Erdbeben im Elsass hat die örtliche Präfektur ein Geothermie-Vorhaben in der Nähe von Straßburg gestoppt. „Dieses Projekt in einem städtischen Gebiet bietet nicht mehr die unabdingbaren Sicherheitsgarantien und muss deshalb beendet werden“, teilte die Präfektur des Départements Bas Rhin am Montagabend in Straßburg mit.

Geothermie ist die Nutzung von heißem Tiefenwasser als Energiequelle. Präfekten sind in Frankreich der obersten Vertreter des Zentralstaates in einem Verwaltungsbezirk (Département).

Im Testbetrieb des Geothermie-Kraftwerks hatte es bereits im November 2019 mehrere leichte Erdbeben gegeben. Deshalb hatte die Präfektur im Oktober 2020 Tests angeordnet, um die Ursache zu klären und den Untergrund auf Risiken zu untersuchen. Doch auch am vergangenen Freitag hatte die Erde in der Region gebebt. Das Beben war auch im benachbarten Baden-Württemberg zu spüren gewesen.

Es habe mehrere Hundert Meldungen von entsprechenden Wahrnehmungen gegeben, hatte ein Sprecher des Landeserdbebenendienstes beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau gesagt. Diese seien überwiegend aus der Ortenau gekommen. Das Erdbeben habe eine Stärke von 3,6 gehabt. Das Epizentrum lag rund 20 Kilometer nördlich von Straßburg. Auch im November hatte es in der Straßburger Region ein Erdbeben gegeben.

(peng/dpa)
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