Außergewöhnliche Kernbohrung in Wülfrath Bohrung in unbekannte Tiefen in Wülfrath

Wülfrath · Im Wülfrather Stadtteil Düssel startet eine geologische Kernbohrung im Rahmen eines EU-Projekts zur Erkundung der tiefengeothermischen Potenziale in Nordwesteuropa. Die Nutzung regenerativer und klimaschonender Energien soll dadurch ausgebaut werden.

 Voraussichtlich 200 Meter lang ist die geologische Kernbohrung in Wülfrath - hier ein Symbolfoto.

Voraussichtlich 200 Meter lang ist die geologische Kernbohrung in Wülfrath - hier ein Symbolfoto.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

(RP)  „Wir erwarten wichtige Erkenntnisse über die geothermischen Eigenschaften der Gesteine“, so Projektleiter Martin Salamon. Die Bohrung dauert voraussichtlich vier Wochen und erkundet die 330 bis mehr als 361 Millionen Jahre alten Gesteine aus der Unterkarbon- und Oberdevon-Zeit. Sie entstanden aus Meeresablagerungen und sind in der Region sehr wechselhaft ausgebildet. Insbesondere die Gesteinsabfolge des Unterkarbons mit ihrem großen Potenzial für hydrothermale Geothermie lagert in NRW zumeist in großer Tiefe und wurde bisher kaum untersucht. Bei Düssel kommt sie in einer geologischen Muldenstruktur direkt unterhalb der Oberfläche vor und bietet sich deshalb für eine Erkundung an. Die Ergebnisse geben Aufschluss, ob das geothermische Potenzial der Gesteine für die Gewinnung umweltfreundlicher Wärme ausreicht. Unter der Projektleitung des Geologischen Dienstes NRW sollen bis Ende 2022 Grundlagen einer klimaschonenden Wärmegewinnung ermittelt werden. Tiefengeothermie kann große Energiemengen zur Hochtemperatur-Wärmeversorgung von energieintensiver Infrastruktur wie Industrieparks klimaschonend bereitstellen.

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