Qualitätsurteile Werbung mit Warentest-Logo könnte teurer werden

Berlin · Die Stiftung Warentest könnte bald mehr Geld von Firmen verlangen, die mit dem Qualitätsurteil der Tester auf ihren Produkten werben. "Wir prüfen, ob wir ein Logo-Lizenzsystem einführen", sagte der Chef der Stiftung Warentest, Hubertus Primus, in einem Interview.

Auf diese Weise könnte die Stiftung zu neuen Einnahmen kommen. "Wir müssen dabei aber unbedingt darauf achten, dass unsere Unabhängigkeit gewahrt bleibt", sagte Primus gegenüber der "Berliner Zeitung". Derzeit müssten Firmen, die mit dem Logo der Stiftung für ihre Produkte werben, lediglich ein Bearbeitungsgeld entrichten.

Die Stiftung Warentest verzichtet in ihren "Test"- und "Finanztest"-Publikationen auf Werbeanzeigen, um unabhängig zu bleiben. Dafür erhält sie als Ausgleich aus dem Bundesverbraucherschutzministerium jährlich 3,5 Millionen Euro. Zusätzlich wurde das Stiftungskapital kürzlich um 50 Millionen auf 75 Millionen Euro aufgestockt. Den Großteil ihres Budgets erwirtschaftet die Stiftung mit ihren Publikationen und der Website "test.de".

Von 2013 an will die schwarz-gelbe Koalition die Stiftung mit 1,5 Millionen Euro im Jahr mehr ausstatten, um den Verbraucherschutz bei Finanzprodukten zu stärken. Primus bekräftigte, dass die Stiftung kein Finanz-TÜV sein wolle. "Wir testen nur die Produkte, die auf dem Markt sind und dabei soll es bleiben", sagte er der Zeitung. "Wir sind nicht dafür zuständig, neue Produkte zuzulassen oder zu verbieten und wollen das auch nicht."

(dpa)
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