Nächster Schlag für Reisende In der Urlaubszeit droht Streik von Lufthansa-Piloten

Düsseldorf · Nach dem Warnstreik am Mittwoch gibt es die nächste Hiobsbotschaft für Reisende: Bald könnten auch die Piloten der Lufthansa streiken. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat eine Abstimmung unter ihren Mitgliedern gestartet.

 Bald könnten auch die Piloten der Lufthansa streiken.

Bald könnten auch die Piloten der Lufthansa streiken.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Kaum hat das Bodenpersonal der Lufthansa seine Arbeit wieder aufgenommen, droht der nächste Schlag für Reisende. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit teilte am Donnerstag mit, dass sie eine Urabstimmung unter den rund 5000 Piloten des Unternehmens und der Frachttochter Lufthansa Cargo starte. Stimmen mindestens 70 Prozent von ihnen zu, könnte es zu unbefristeten Streiks kommen. Und das möglicherweise noch im August, also mitten in der Urlaubszeit. 

Voraussetzung dafür wäre, dass die laufenden Verhandlungen mit der Lufthansa scheitern. Die Vereinigung Cockpit fordert 5,5 Prozent mehr Lohn im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich. „Wir halten das für mehr als angebracht. Viele Piloten verdienen – vor allem im Anfangsstadium – gerade einmal im fünfstelligen Bereich“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft unserer Redaktion. Es werde allerdings nicht sofort zum Streik kommen. Die Urabstimmung solle erst einmal nur zeigen, wie die Gewerkschaftsmitglieder die Situation einschätzten. Daran wolle sich die Tarifkommission dann orientieren. Der Sprecher gehe aber davon aus, dass 80 bis 90 Prozent zustimmen werden.

Die Lufthansa hält sich zu einem möglichen Streik ihrer Piloten bedeckt. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zu aktuellen Verhandlungen aktuell nicht kommentieren. Auch werden wir spekulativ nicht mögliche Streikabsichten kommentieren“, schrieb eine Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion.

Das Ergebnis der Gewerkschafts-Umfrage soll am Sonntag vorliegen. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn es keinen Streik geben muss – auch für die Urlauber“, sagte der Sprecher. Doch das liege nun in den Händen der Lufthansa.

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