Absatzeinbruch um 37 Prozent Finsterer Jahresauftakt am US-Automarkt

Frankfurt/Main (RPO). Der Absturz des US-Automarkts hat sich zu Jahresbeginn weiter beschleunigt. Der Fahrzeugabsatz brach im Januar um 37 Prozent auf 656.976 Fahrzeuge ein, den niedrigsten Stand seit mehr als 26 Jahren, wie die Organisation Autodata am Mittwoch mitteilte.

Das Rettungspaket für die US-Autoindustrie
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Foto: AP

Die deutschen Hersteller konnten sich dem Trend zwar nicht entziehen, vor allem BMW und Volkswagen schnitten aber besser ab als der Markt. Die japanischen Hersteller Mitsubishi und Mazda kündigten unterdessen rote Zahlen für das Ende März auslaufende Geschäftsjahr an.

Am heftigsten bekam der schwer angeschlagene US-Hersteller Chrysler den Käuferstreik zu spüren. Der Absatz verringerte sich um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der ebenfalls ums Überleben kämpfende Opel-Mutterkonzern General Motors verbuchte ein Minus von 49 Prozent und Ford von 40 Prozent.

Europas größter Autobauer, Volkswagen verzeichnete im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus um 11,6 Prozent auf 12.744 Fahrzeuge und stand damit besser da als der Gesamtmarkt. BMW verkaufte im Januar 14.314 Fahrzeuge der Marken BMW und Mini in den USA und damit 15,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Bei der Kernmarke BMW gingen die Verkäufe um 15,5 Prozent zurück, beim bisherigen Verkaufsschlager Mini um 15,4 Prozent.

Deutsche Hersteller vergrößern Marktanteil

Der Absatz von Audi in den USA stürzte im Januar um 26,4 Prozent auf 4.722 Fahrzeuge. Vor allem der A4 und der große A8 waren deutlich weniger gefragt.

Einen dramatischen Absatzrückgang musste Daimler bei der Kernmarke Mercedes-Benz hinnehmen. Es wurden 42,9 Prozent weniger Autos mit dem Stern an die Kunden ausgeliefert. Bei Einbeziehung des Kleinwagens Smart, der sich in den USA zunehmender Beliebtheit erfreut, betrug der Rückgang 35,5 Prozent. Der Sportwagenbauer Porsche verzeichnete auf seinem wichtigsten Auslandsmarkt einen Rückgang von 36 Prozent.

Insgesamt konnten die deutschen Hersteller ihren Marktanteil im Pkw-Geschäft in den USA um knapp 2 Prozentpunkte auf 11 Prozent ausbauen, wie der Verband der Automobilindustrie berichtete.

Umsatz japanischer Hersteller bricht weltweit ein

Nach Verlusten im vierten Quartal 2008 revidierten Mitsubishi und Mazda ihre Gewinnprognosen für das Geschäftsjahr 2008/2009 drastisch. Mitsubishi erwartet erstmals seit drei Jahren ein Minus. Der Nettoverlust soll sich auf 60 Milliarden Yen (523 Millionen Euro) belaufen. Mazda sagte einen Fehlbetrag von 13 Milliarden Yen (113 Millionen Euro) voraus. Bisher hatten die Nummern vier und fünf unter den japanischen Autobauern Gewinne von 20 Milliarden Yen beziehungsweise sogar von 50 Milliarden Yen erwartet.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres verzeichnete Mitsubishi per Ende Dezember einen Verlust 17,6 Milliarden Yen (153,5 Millionen Euro). Der Umsatz weltweit sackte um 30 Prozent auf 444,1 Milliarden Yen. Bei Mazda belief sich das Quartalsminus auf "nur" 600 Millionen Yen (5,2 Millionen Euro). Allerdings brach der Umsatz um 40 Prozent auf 512,4 Milliarden Yen ein.

(AP)
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