Erhöhtes Todesrisiko Bayer nimmt Herzmittel vom US-Markt

Leverkusen (RPO). Der Leverkusener Bayer-Konzern nimmt sein Herzmittel Trasylol in den USA vom Markt. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hatte Bayer schon vor sechs Monaten aufgefordert, die Vermarktung des Medikaments einzustellen. Laut FDA bestehen Anzeichen dafür, dass Trasylol in Kombination mit anderen Medikamenten das Todesrisiko von Herzpatienten erhöht.

Das Präparat wird zur Verringerung von Blutungen bei Herzoperationen eingesetzt. Eine klinische Studie in Kanada hatte Ende vergangenen Jahres gezeigt, dass durch Trasylol ein erhöhtes Todesrisiko entsteht. Die Studie mit herzchirugischen Hochrisikopatienten wurde daraufhin abgebrochen. Trasylol hatte zwar das Auftreten von Blutungen bei den Patienten verringert. Die Gesamtsterblichkeit im Trasylol-Arm der Studie im Vergleich zu zwei weiteren Medikamenten sei jedoch höher gewesen.

Bayer konnte am Mittwoch keine Auskunft darüber geben, ob und wann Trasylol auf den Markt zurückkehren wird. Ein Unternehmenssprecher kündigte lediglich an, dass die Ergebnisse der Studie weiter untersucht werden und mit den Regulierungsbehörden diskutiert werden sollen. Bis Mai hatten laut Bayer US-Patienten 83 Klagen gegen das Unternehmen wegen Trasylol eingereicht.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort