Infineon-Tochter Chip-Hersteller Qimonda streicht 600 Stellen

Dresden (RPO). Die angeschlagene Speicherchip-Tochter Qimonda des Halbleiter-Herstellers Infineon streicht in Dresden 600 von 3900 Jobs. Betroffen seien 350 der 3400 fest angestellten Mitarbeiter sowie rund 250 Leiharbeitnehmer, sagte eine Firmensprecherin am Donnerstag. Sie bestätigte damit Berichte mehrerer sächsischer Zeitungen.

Derzeit liefen Verhandlungen mit dem Betriebsrat über die Details. Der Stellenabbau sei Teil einer weltweiten Maßnahme zur Kostensenkung. Die Infineon-Tochter hatte Ende April angekündigt, weltweit zehn Prozent der Stellen zu streichen. Begründet worden war dies mit dem Preisverfall bei Speicherchips.

Die Sprecherin sagte, angesichts der schwierigen Situation der Branche sei es nötig gewesen, auf die Marktlage zu reagieren. "Das ist kein spezielles Problem von Dresden", betonte sie. Von der Streichung betroffen sein werden voraussichtlich Verwaltung und Entwicklung. In der Chipfertigung selbst soll es dagegen kaum Entlassungen geben.

Das Qimonda-Geschäft hatte Infineon im abgelaufenen Quartal einen Milliardenverlust beschert. Qimonda leidet unter den niedrigen Chippreisen auf dem Weltmarkt. Der Halbleiter-Hersteller hatte angekündigt, Qimonda werde in den Bilanzen künftig als "nicht fortgeführte" Aktivität betrachtet. Damit will der Konzern die Trennung von der Speicherchip-Tochter weiter vorantreiben.

(afp)
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