Georgische und deutsche Ermittler durchsuchen Callcenter Internationale Aktion gegen Telefonbetrüger

Tiflis · Die Polizei hat in Albanien, Georgien und Nordmazedonien Callcenter durchsucht, um einen Telefonbetrüger-Ring zu zerschlagen, der mehrere Millionen Euro von Menschen in EU-Ländern erbeutet haben soll. So sieht die Masche der Täter aus.

Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone.

Eine Seniorin telefoniert mit ihrem Smartphone.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Polizei hat in Albanien, Georgien und Nordmazedonien Callcenter durchsucht, um einen Telefonbetrüger-Ring zu zerschlagen. Wie georgische und deutsche Ermittler am Mittwoch in Tiflis bekanntgaben, wurden die Callcenter im Zuge großangelegter internationaler Ermittlungen gegen eine Betrügerbande durchsucht, die mehrere Millionen Euro von Menschen in EU-Ländern erbeutet haben soll.

Die Bande habe Callcenter in Georgien und anderen Ländern betrieben, erklärte die georgische Staatsanwaltschaft. Die Betrüger gaben sich demnach als Anlageexperten aus, die ihren Opfern Investitionen in Kryptowährungen, Rohstoffe und Devisen empfahlen und hohe Renditen versprachen. „Das erbeutete Geld wurde auf Bankkonten von hunderten fiktiven Unternehmen überwiesen“, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen, an denen Ermittler aus Georgien, Deutschland und fünf anderen Ländern beteiligt waren, wurden den Angaben zufolge von der europäischen Justizbehörde Eurojust koordiniert. An den Razzien in Georgien waren die deutschen Ermittler direkt beteiligt. „Fünf Callcenter und dutzende Menschen wurden durchsucht, hunderte elektronische Geräte, Dokumente und große Geldsummen beschlagnahmt und eine Person in Auslieferungshaft genommen“, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Im März hatte Eurojust eine ähnliche Großrazzia in Lettland und Litauen bekanntgegeben, bei der 108 Menschen festgenommen und drei Callcenter dichtgemacht worden waren.

(aku/AFP)
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