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Düsseldorf Metro erleidet Gewinneinbruch

Düsseldorf · Die vor allem durch die Schulden- und Euro-Krise ausgelöste Konsumflaute in Teilen Europas hat den Handelskonzern Metro deutlich zurückgeworfen. Das Unternehmen musste im dritten Quartal einen Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte auf knapp 90 Millionen Euro hinnehmen und steckt nach drei Vierteln des Geschäftsjahres weiterhin in den roten Zahlen. Das Minus für den Zeitraum von Januar bis September beträgt etwa 21 Millionen Euro. Im dritten Quartal schrumpfte das operative Ergebnis (Ebit) um mehr als 200 Millionen auf 346 Millionen Euro – bei einem leichten Umsatzplus auf 15,9 Milliarden Euro.

Dass die Verbraucher in Süd- und Teilen von Osteuropa vor allem bei langlebigen Konsumgütern sparen, trifft in erster Linie die Großhandelssparte Cash & Carry und die Elektronik-Fachmärkte der Media-Saturn-Kette. Und das wird sich angesichts der horrenden Arbeitslosenzahlen beispielsweise in Spanien und dem Zwang zum Sparen in den Krisenländern vermutlich auch so schnell nicht ändern.

Dennoch sieht Metro-Chef Olaf Koch zuversichtlich in die Zukunft. Beim Umbau des Unternehmens seien in vielen Ländern erste Früchte zu sehen. Der Manager stellt die langfristige Strategie über kurzfristige Ergebnisverbesserungen, kündigt mehr "Umsetzungsdisziplin" bei den notwendigen Veränderungen an und verspricht eine weitergehende Veränderung der Unternehmenskultur. Über die Modalitäten des geplanten Abbaus von etwa 300 Arbeitsplätzen in der Düsseldorfer Zentrale seien in den Gesprächen mit dem Betriebsrat Fortschritte erzielt worden, sagt Koch. Aller Umbau stehe unter dem Leitsatz des Kunden-Mehrwerts.

Die Metro erwartet für 2012 einen Vorsteuergewinn von etwa zwei Milliarden Euro. Auf diesen Wert hatte der Konzern sein Gewinnziel vor dreieinhalb Wochen drastisch zurückgefahren. Ob das neue Ziel angesichts eines Zwischenergebnisses von etwas mehr als 700 Millionen Euro nach neun Monaten noch zu erreichen ist, bleibt offen. Das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft sei sehr wichtig für die Metro, räumte Koch ein.

Offen bleibt die Zukunft des Auslandsgeschäftes von Real. Die SB-Warenhauskette könnte sich beispielsweise von ihrem Osteuropa-Geschäft trennen. Über diese Option wird schon seit längerer Zeit spekuliert, und Koch hat sie gestern bestätigt. Bis zum Jahresende könnte in dieser Frage Klarheit herrschen.

(RP)
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