Vorwurf des Betrugs Gründer von Pleite-Kryptobörse FTX angeklagt

Washington · Die US-Börsenaufsicht beschuldigt den 30-jährigen Sam Bankman-Fried, Investoren mit falschen Versprechen in die Irre geführt und mehr als 1,7 Milliarden Euro veruntreut zu haben.

 FTX-CEO Sam Bankman-Fried nimmt an einer Pressekonferenz in der FTX Arena in Miami teil. (Archivfoto)

FTX-CEO Sam Bankman-Fried nimmt an einer Pressekonferenz in der FTX Arena in Miami teil. (Archivfoto)

Foto: dpa/Matias J. Ocner

Der Gründer der insolventen Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, ist von der US-Börsenaufsicht SEC wegen Betrugs angeklagt worden. Die Behörde beschuldigt den 30-Jährigen, Investoren mit falschen Versprechen in die Irre geführt und deren Gelder veruntreut zu haben. Es gehe um mehr als 1,8 Milliarden US-Dollar (mehr als 1,7 Mrd. Euro), rund 1,1 Milliarden davon stammten aus den USA, teilte die SEC am Dienstag mit. Weitere Vorwürfe würden noch geprüft. SEC-Chef Gary Gensler sprach von einem „Kartenhaus“, das auf Schwindeleien basiert habe.

Bankman-Fried war am Vorabend auf den Bahamas verhaftet worden, wo sein im November innerhalb weniger Tage zusammengebrochenes FTX-Kryptoimperium den Hauptsitz hatte. In den USA laufen auch strafrechtliche Ermittlungen gegen den Betreiber einer der ehemals größten Handelsplätze für Kryptowährungen wie Bitcoin. Bei einer Auslieferung in die USA droht Bankman-Fried eine lange Haftstrafe. Eine Anklageschrift der Staatsanwaltschaft in New York ist noch unter Verschluss, soll aber am Dienstag veröffentlicht werden.

Bankman-Frieds FTX-Konzern war vor gut einem Monat wegen enormer Mittelabzüge im Zuge von Liquiditätssorgen kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden. Bankman-Fried, der in der Kryptobranche nur SBF genannt wird, gab am 11. November seinen Rücktritt bekannt und beantragte im US-Bundesstaat Delaware Insolvenz für den Konzern. In den USA laufen schon länger Sammelklagen von Anlegern, die sich geprellt fühlen, gegen Bankman-Fried. Der Jungunternehmer galt als Krypto-Wunderkind und zierte noch vor wenigen Monaten Titelseiten von US-Wirtschaftsblättern wie „Fortune“.

(albu/dpa)
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