Kolumne Total Digital Warum die Krypto-Szene zu weit geht

Meinung · Ein Kunstwerk wird verbrannt und als Trophäe im „Metaverse“ gehandelt. Damit ist eine neue Ebene der Hyperkommerzialisierung von Kunst erreicht. Für wen das dennoch ein Erfolg ist.

Der Verkauf von Kryptowährungen und Blockchain-Vermögenswerten hat sich schon oft auf Hype-Zyklen verlassen.

Der Verkauf von Kryptowährungen und Blockchain-Vermögenswerten hat sich schon oft auf Hype-Zyklen verlassen.

Foto: obs/Florian Sondershausen

Es ist schwer, auf dem hart umkämpften Markt für Blockchain-Anlagen zu profitieren. Müssen mittlerweile Grenzen überschritten werden, um in der Branche Erfolg zu haben? Ende Juli veranstaltete ein Krypto-Geschäftsmann in seiner Villa in Miami ein Event, das extreme Kontroversen auslöste. Das Highlight der rauschenden Party wurde auf Social Media übertragen und muss man sich so vorstellen: Eine Mariachi-Band beginnt zu spielen, eine mit Flammen jonglierende Tänzerin und diverse Models rekeln am Pool einer gigantischen Villa. Es folgt ein Geschäftsmann in einem paillettenbesetzten Jacket, der langsam eine Zeichnung aus einem Rahmen fummelt, die er als Seite aus Frida Kahlos persönlichem Tagebuch deklariert. Er befestigt das Papier über einem Martiniglas. Dann wird ein Feuer entfacht und das Kunstwerk mit einem Schätzwert von rund 10 Millionen Euro wird in nur wenigen Sekunden zu Asche.