Wegen Finanzkrise Rom verzichtet auf Bewerbung für Olympia 2020

Rom · Rom ist aus dem Bewerberkreis für die Austragung der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2020 ausgeschieden. Der italienische Ministerpräsident Mario Monti teilte am Dienstag mit, ein Festhalten an der Bewerbung wäre angesichts der aktuellen finanziellen Probleme Italiens "unverantwortlich" gewesen.

Mario Monti - ein deutscher Italiener
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Mario Monti - ein deutscher Italiener

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Damit schrumpfte der Bewerberkreis auf die Städte Tokio, Madrid, Istanbul, Doha und Baku zusammen. Die Entscheidung soll am 7. September 2013 bekanntgegeben werden. Sein Kabinett sei "einstimmig" zu der Einschätzung gekommen, dass die Bewerbung Roms zurückgezogen werden müsse, sagte Monti.

Ein Projekt wie die Austragung der Olympischen Spiele könne die italienischen Staatsfinanzen auf Jahre hinaus belasten. Die Sommerspiele wurden zuletzt 1960 in Rom ausgetragen. Der Präsident des Bewerbungskomitees, Mario Pescante, sagte, mit der Entscheidung der Regierung gehe eine "große Chance" verloren. Er nehme sie "mit Bitternis" zur Kenntnis.

Merkel kommt nach Rom

Monti hat für Freitag einen Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Rom angekündigt. Er wolle mit der Kanzlerin vor allem über die Finanzkrise Griechenlands sprechen, sagte Monti am Dienstag dem Privatsender Sky Tg24. Er bescheinigte der Kanzlerin ein "außerordentliches Niveau an Zuverlässigkeit".

Wenn jemand wie die Kanzlerin dauerhaft zuverlässig sei, sei zugleich "mehr Zeit zur Weiterentwicklung der Positionen" erforderlich, merkte Monti an. Wer Merkel dazu bewegen wolle, die Meinung zu ändern, werde "bisweilen enttäuscht".

Bei einem Besuch Montis in Berlin hatte Merkel am 11. Januar gesagt, Italien habe seit dessen Regierungsantritt "außerordentlich wichtige und bemerkenswerte Maßnahmen" eingeleitet, was "die Haushaltskonsolidierung und die Strukturreformen" angehe. Sie verfolge "mit großem Respekt", wie schnell das umgesetzt werde, fügte die Kanzlerin hinzu.

(AFP)
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