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Düsseldorf Benzinpreisvergleich ist jetzt online

Düsseldorf · Markttransparenzstelle veröffentlicht ab sofort die Spritpreise an Tankstellen.

Tanken könnte für viele Menschen in Deutschland günstiger werden. Zumindest dann, wenn sie konsequent die preiswerteste Tankstelle auf ihrer Strecke ansteuern. Möglich macht dies die Markttransparenzstelle des Bundeskartellamtes, die gestern startete und ab sofort Spritpreise von 13100 der insgesamt rund 14500 Tankstellen der Republik veröffentlicht. "Die Verbraucher haben erstmals die Möglichkeit eines echten Preisvergleichs", sagt Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Und die scheinen sie zu nutzen: Beim ADAC war die Internetseite gestern bereits kurzfristig nicht erreichbar – laut eines Sprecher möglicherweise aufgrund der Vielzahl von Zugriffen.

Seit dem 31. August sind alle Tankstellen in Deutschland verpflichtet, ihre Preise für die Kraftstoffsorten Super E5, Super E10 und Diesel zu melden. Bislang sind die Preise auf der Internetseite des ADAC sowie den Portalen clever-tanken.de, mehr-tanken.de und spritpreismonitor.de abrufbar. Insgesamt gibt es laut Kartellamt jedoch rund 100 Anträge von Interessenten, die nun sukzessive freigeschaltet werden sollen. So könnten die Daten künftig auch auf Internetseiten von Zeitungen, Handy-Apps oder auch Navigationsgeräten abrufbar sein.

Technisch wäre dies problemlos möglich. Der Navigationsgerätehersteller Tomtom hatte bereits vor Jahren ein Gerät auf dem Markt, das Spritpreise anzeigen konnte. Doch das Datenmaterial des externen Anbieters war noch nicht optimal. Durch die Transparenzstelle hat sich dies nun geändert.

Bis zum 1. Dezember läuft der Probebetrieb, Verbraucherschützer sind schon jetzt begeistert. Sie rechnen mit einer deutlichen Ersparnis für Verbraucher. Klaus Müller, Chef der Verbraucherzentrale NRW, hofft: "Wir setzen darauf, dass die eklatant hohen Preisschwankungen für Pkw-Kraftstoffe im Tages- und Wochenverlauf einen kleinen, aber dauerhaften Dämpfer erhalten."

Beim Vergleichsportal Benzinpreis.de, das den Datensatz der Markttransparenzstelle ebenfalls künftig nutzen will, hat man schon festgestellt, dass Tankstellen ihre Preise seltener wechseln. Obwohl es theoretisch möglich wäre, dass auch Internetriesen wie Google die Spritpreise in ihren Kartendienst Maps einbinden, sieht Vorstand Martin Richter das eigene Geschäftsmodell nicht bedroht, schließlich würde die Markttransparenzstelle nur aktuelle Preise wiedergeben: "Für Verbraucher ist die Frage der zukünftigen Preisentwicklung aber weiterhin von Bedeutung." An welchen Tagen oder zu welcher Uhrzeit man günstig tanken könne, würden die Daten schließlich nicht verraten. "Diese Auswertung nehmen erst wir vor."

Andere hingegen ersparen sich zukünftig aufwendige Autofahrten: Jahrelang haben viele Tankstellenmitarbeiter per Rundfahrt die Preise der Konkurrenz ermittelt. Andere klickten sich jeden Tag mehrmals durch die Internetseiten der Mineralölkonzerne. "Dann hat man der Preisabteilung in der Zentrale gemeldet, wenn eine andere Tankstelle teurer ist", sagt ein Tankstellen-Mitarbeiter: "Und die entscheidet dann, ob wir die Preise auch erhöhen."

(RP)
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