Beach-Boys Brink/Reckermann Zwei Typen haben sich gefunden

London · Da haben sich zwei gefunden. Jonas Reckermann und Julius Brink sind seit 2009 ein Team. Einmal Weltmeister, zweimal Europameister ist bislang die Bilanz. Und auch nach Olympia soll noch längst nicht Schluss sein mit Erfolgen.

Olympia 2012: Brink/Reckermann ziehen ins Halbfinale ein
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Olympia 2012: Brink/Reckermann ziehen ins Halbfinale ein

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Reckermann: 33 Jahre alt, stolze 2,00 Meter lang. Brink: 30 Jahre alt, 1,86 Meter groß. Die beiden besten deutschen Beach-Volleyballer unterscheiden und ergänzen sich. "Ich glaube, wir haben ein sehr gutes Gefühl füreinander auf dem Feld", sagt Jonas Reckermann. Ändern soll sich das auch nach Olympia erst einmal nicht. "Jonas und ich sind so verblieben, dass wir nächstes Jahr auf jeden Fall weiter zusammenspielen", sagt Julius Brink.

"Wir haben unsere Charaktere und stellen das auch nicht ab, wenn wir aufs Feld gehen. Da bin ich sicher ein Typ, der über das Emotionale kommt und auch mal lauter werden kann", beschreibt es Brink. Und sein Partner? "Jonas ist ein sehr strukturierter Typ.
Jonas hat Weitblick." Reckermann strahlt eine innere Gelassenheit aus und lässt sich auf dem Platz nur selten aus der Ruhe bringen. Höchstens seine Mütze rückt er mal zurecht.

Welttour-Jagd um den Globus

Ob die beiden Rheinländer auch in Rio 2016 noch zusammen die Teams aus Brasilien und den USA aufmischen und in der Zeit davor bei der Welttour-Jagd um den Globus Preisgelder einheimsen, ist noch offen. "Sicherlich spricht nichts dagegen, dass wir auch in vier Jahren noch Beachvolleyball spielen, aber ob wir dann noch die Motivation dafür aufbringen, das wird sich zeigen. Das ist aber gerade nicht die Frage, die wir uns stellen", meinte Brink.

Zu frisch sind die Eindrücke von der Horse Guards Parade, dem 15.000 Zuschauer fassenden Olympia-Court mitten in London. "Es ist sensationell, was hier abgeht. Etwas besseres habe ich in meiner Karriere nicht gesehen", sagt Reckermann. An Orten wie dem Centre Court mit Blick auf das Riesenrad London Eye und Big Ben spielen zu dürfen, das motiviere.

Seit 2009 besteht das Projekt Brink/Reckermann. Gleich im ersten Jahr wurden sie im norwegischen Stavanger Weltmeister, als erstes europäisches Duo. Seitdem leben sie mit der Erwartung. Fans, Medien, ziemlich sicher auch sie selbst - alle wollen, dass sie immer ganz vorne mit dabei sind. Bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und auf der lukrativen Welttour. "Der Wille, am Ende auch 'ne Medaille um den Hals zu haben, der ist natürlich unbändig und da", sagt Brink.

Extra-Klasse bewiesen

Wie hartnäckig das Duo seine Ziele verfolgt, zeigte sich in diesem Frühjahr. Lange sah es in der Olympia-Vorbereitung nicht gut aus. Eine Schulterverletzung beim Kölner Reckermann warf alle Pläne über den Haufen. Erst mit großer Verspätung kam das Duo zurück - und bewies gleich seine Extra-Klasse.

Beim Comeback 54 Tage vor London demonstrierte das deutsche Spitzenduo seine Fähigkeiten bei der Europameisterschaft in Den Haag - mit dem zweiten Titel hintereinander. "Zurück zu kommen aus dem Niemandsland und wettbewerbsfähig zu sein, das war ein großartiges Gefühl", erinnert sich Reckermann. "Da wussten wir, wenn wir gesund sind, kann uns wenig umhauen."

Und es soll weitergehen. "Wir wollen auf jeden Fall weitermachen", sagt Reckermann. "Wir haben uns schon im Winter zusammengesetzt und gesagt, dass wir erst einmal zusammenbleiben."

(dpa)
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