Vierter Hockey-Olympiasieg Die Kellers - Gold liegt in der Familie

Düsseldorf (RPO). Florian Keller schnappt sich gleich nach der Schlusssirene eine Fahne in den deutschen Landesfarben. Ehrenrunde. Der Hockey-Nationalspieler hat gerade die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Peking gewonnen. Damit führt der 26-Jährige eine einmalige olympische Familientradition fort.

 Florian Keller hat die Tradition der Familie fortgeführt.

Florian Keller hat die Tradition der Familie fortgeführt.

Foto: AP, AP

Denn Florian ist bereits der vierte Goldmedaillengewinner im Keller-Clan. Vater Carsten (1972 in München), Halbbruder Andreas (1992 in Barcelona) und Schwester Natascha (2004 in Athen) standen allesamt schon ganz oben auf dem Hockey-Olymp. Zudem verbuchte sein Großvater Erwin bei den Spielen 1936 in Berlin die Silbermedaille. Gegen die damals als unschlagbar geltenden Inder gab es im Finale eine 1:8-Klatsche.

Nun hat also auch der gelernte Versicherungskaufmann seinen ganz persönlichen Triumph. Dabei war seine Karriere in der Nationalmannschaft eigentlich schon vorbei. Nach der EM 2005 erlitt Keller einen Bandscheibenvorfall und trat aus dem DHB-Auswahlteam zurück. Aber er kam zurück.

In der Saison 2005/2006 sicherte sich der Stürmer die Torjägerkrone in der Bundesliga. Bundestrainer Markus Weise lotste den "Knipser" zur Champions Trophy 2007 zurück in die Nationalmannschaft. Eine "weise" Entscheidung, denn der 26-Jährige hatte mit fünf Treffern entscheidenden Anteil am Turniersieg der deutschen Mannschaft.

Auch ein Jahr später stellte Keller seine Klasse erneut unter Beweis. Mit acht Toren bei der Champions Trophy 2008 in Rotterdam schoss er sich für die Sommerspiele im Reich der Mitte warm. Dort markierte er drei Treffer und war gemeinsam mit Christopher Zeller und Matthias Witthaus erfolgreichster deutscher Torschütze.

Der 1:0-Finalsieg gegen Spanien stellt nun den absoluten Höhepunkt in Kellers Karriere dar. Dementsprechend ausgelassen feierte er nach dem Finale mit seinen Teamkollegen.

Hockey und der Name Keller - eine "neverending story". Da hofft man aus deutscher Sicht schon fast, dass der Bundesliga-Profi und seine Lebensgefährtin, die Fußball-Nationalspielerin Navina Omilade, schon bald an Nachwuchs denken. Vielleicht könnte Kellers Sohn den Medaillenschrank der Familie bei den Olympischen Spielen in 20 Jahren weiter füllen. Bei diesen Genen würde es niemanden wundern.

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