Vermeintliche Regel sorgt für Aufruhr Diesem Jubel-Irrtum sitzen die Spieler auf
Düsseldorf · Zehn Gratulanten müsst ihr sein? Denkste! Jedenfalls dann nicht, wenn es nach der portugiesischen und englischen Nationalmannschaft geht. Doch die Spieler machen sich grundlos Sorgen.
Cristiano Ronaldo hat einen Torjubel, der in Erinnerung bleibt. Der Weltstar versteht es, seine Treffer ausgiebig zu zelebrieren. Doch kaum einer achtet auf seine Mitspieler. Jubeln wirklich alle mit? Nach dem 3:3-Ausgleichstreffer gegen Spanien fehlte Innenverteidiger José Fonte als einziger portugiesischer Feldspieler. Und das soll einen verrückten Grund haben.
Eine Social-Media-Seite möchte eine irre Begründung für diesen Vorfall gefunden haben. Laut „The Football Arena“ besagt eine Fifa-Regel, dass mindestens ein Spieler der zuvor erfolgreichen Mannschaft in der gegnerischen Hälfte bleiben muss, damit die Partie nicht fortgesetzt werden kann. Wenn alle Akteure die Hälfte des Gegners verlassen - ob außerhalb des Spielfeldes oder nicht - kann die Begegnung fortgesetzt werden. Als vermeintlicher Beweis werden dafür sowohl der portugiesische Torjubel gegen Spanien als auch der Freudentaumel der Engländer gegen Tunesien genannt. Doch entspricht diese Ausführung wirklich der Wahrheit?
Die klare Antwort: nein. Falls die Spieler bei der Weltmeisterschaft in Russland wirklich von dieser Regel ausgehen sollten, sitzen sie einem Irrtum auf - alle Spieler müssen vor dem Anstoß in der eigenen Hälfte stehen. „In den Regeln steht davon nichts, und eine nicht-öffentliche Zusatzbestimmung der Fifa ist schwer vorstellbar, zumal sie in ihrem Turnierreglement selbst klar schreibt, dass die Regeln des IFAB (International Football Association Board, Anm. d. Red.) Gültigkeit haben“, erklärt der Schiedsrichter-Podcast „Collinas Erben“ auf Anfrage dieser Redaktion und ergänzt, dass „Portugiesen und Engländer möglicherweise einem Gerücht aufgesessen sind. Es würde kein professioneller Schiedsrichter in einer solchen Situation den Anstoß ausführen lassen.“
