Nouri keine Dauerlösung Gisdol soll Werder wohl vor dem Abstieg retten

Bremen · Für Bremens Interimstrainer Alexander Nouri könnte nach dem Nordderby am Samstag gegen den VfL Wolfsburg schon wieder Schluss sein.

Markus Gisdol: Als Amateur zum Bundesliga-Coach
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Das ist Markus Gisdol

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Gerüchte um eine Verpflichtung von Markus Gisdol verdichten sich, der Abschied von Alexander Nouri rückt näher. Werder Bremens Interimscoach muss seinen Platz nach dem Nordderby der Fußball-Bundesliga am Samstag (18.30 Uhr / Live-Ticker) gegen den VfL Wolfsburg nach nur zwei Spielen wohl wieder räumen.

"Wir haben es auch mit Alex so besprochen, dass wir den Markt sehr genau beobachten und schauen, welche Trainer zur Verfügung stehen", sagte Bremens Sportdirektor Frank Baumann am Freitagmittag und führte aus: "Wir arbeiten derzeit intensiv daran, für Werder die beste Lösung zu finden."

Der Retter soll von außen kommen

Auch wenn Baumann zu den Kandidaten und auch zu Gisdol nichts sagen wollte, wurde aus seinen Worten doch klar, dass der Retter von auswärts kommen und nicht mehr Nouri heißen soll. Der Interimscoach selbst kann offenbar mit der Situation gut leben: "Ich bin bis Samstag voll in den Gedanken dabei und will den Moment genießen", sagte der 37-Jährige.

Auf den ersten Blick würde Gisdol gut nach Bremen passen. Der 47-Jährige sammelte mit Hoffenheim bereits reichlich Erfahrungen im Abstiegskampf. Er hat ein Händchen für junge Spieler, was den klammen Bremern entgegen käme. Zudem hätte der manchmal eigenwillige Gisdol im beschaulichen Werder-Umfeld nicht zu viel Gegenwehr zu erwarten.

Bremen jedoch würde mit der Verpflichtung des früheren Assistenten von Ralf Rangnick seine Linie verlassen. Aufsichtsratschef Marco Bode hatte mit der Verpflichtung von Baumann und der Rückendeckung für Viktor Skripnik im Sommer noch ganz auf den Bremer Stallgeruch gesetzt. Nun scheint nur noch ein Externer die grün-weiße Karre aus dem Dreck ziehen zu können.

Trotz seiner bevorstehenden Ablösung gibt sich Nouri weiter motiviert und hat die Mannschaft nach dem unglücklichen 1:2 gegen Mainz wieder aufgebaut. "Wir sind optimistisch, aber auch realistisch. Wir müssen alles aufbieten, um gegen Wolfsburg am Samstag erfolgreich zu sein", sagte der Coach.

"Mein Ziel ist es auch, ein Bundesliga-Spiel komplett an der Seitenlinie zu erleben"

Bei seinem ersten Auftritt als Bundesliga-Trainer gegen Mainz agierte Nouri äußerst temperamentvoll und geriet dabei mit Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) aneinander. Der Referee schickte den Heißsporn in der 88. Minute auf die Tribüne. "Ich werde mich nicht verändern, auch mein Coaching nicht", sagte der Newcomer, "aber mein Ziel ist es auch, einmal ein Bundesliga-Spiel komplett an der Seitenlinie zu erleben."

Gisdol ist aber nicht der einzige Kandidat auf den Trainer-Job an der Weser. Nach wie vor wird Werders früherer Spielermacher Andreas Herzog gehandelt. Der Österreicher ist derzeit noch Assistent von Jürgen Klinsmann beim US-Nationalteam. Auch der bei Manchester United geschasste Louis van Gaal soll tatsächlich weiter im Gespräch sein.

(sid)
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