Torhüter setzt sich gegen Kritik zur Wehr Kahn kündigt Karriereende bei schlechter Leistung an

München (rpo). Frisch aus den Bierzelten des Oktoberfestes zurückgekehrt, hat Oliver Kahn sich gegen seine Kritiker zur Wehr gesetzt. Im Fall anhaltend schlechter Leistungen kündigte er das sofortige Ende seiner Karriere an.

<P>München (rpo). Frisch aus den Bierzelten des Oktoberfestes zurückgekehrt, hat Oliver Kahn sich gegen seine Kritiker zur Wehr gesetzt. Im Fall anhaltend schlechter Leistungen kündigte er das sofortige Ende seiner Karriere an.

"Ein Prozent der Kritik nehme ich ernst, 99 nicht, weil sie von Leuten kommt, die keine Ahnung vom Torwartspiel haben. Das prallt alles an mir ab", sagte der Keeper des Rekordmeisters Bayern München im Interview mit dem kicker und kündigte an: "Ich gehe meinen Weg. Es kann nicht plötzlich alles falsch sein, was bisher perfekt war. Deshalb werde ich keinen Millimeter abweichen."

Kahn, an dem zuletzt auch Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erstmals leise Kritik geäußert hatte, fühlt sich ungerecht behandelt: "Seit Dinge aus meinen Privatleben an die Öffentlichkeit gelangten, wird Kahn als Sportler nicht mehr objektiv betrachtet." Vorwürfe, er trainiere nicht mehr so intensiv wie früher, wies der Vize-Weltmeister zurück: "Ich habe in den vergangenen Wochen genauso trainiert wie immer, genauso hart. Es gibt Jüngere, die dieses Pensum nicht durchstehen."

Falsches Bild in der Öffentlichkeit?

In der Öffentlichkeit werde ein falsches Bild von ihm gezeichnet. Es werde der Eindruck erzeugt, "ich sei permanent auf Festen und Partys, mit Alkohol und Zigaretten. Da lauert einer sechs Stunden auf diesen Schnappschuss. Unsere Welt ist in manchen Bereichen abartig geworden. Wenn ich auf der Wies'n ein Bier trinke, heißt es gleich, der Kahn war wieder die ganze Nacht unterwegs."

Dass er nach zuletzt zehn Gegentoren in sechs Bundesligaspielen auch sportlich in der Kritik steht, überrascht Kahn nicht. "Wenn es nicht mehr läuft, bist du auch ganz schnell im Gerede, dann bist du auch ganz schnell weg vom Fenster", sagte der 34-Jährige, der auch bei seinem Arbeitgeber FC Bayern trotz aller Verdienste keinen besonderen "Kahn-Bonus" erwartet: "Wer den Erfolg, also das Geldverdienen stört, ist weg. So ist das Geschäft, Kapitalismus pur. Auf diesem Niveau kannst du dir nur selbst helfen. Doch genau dafür werden wir sehr gut bezahlt."

Für die vielen Gegentore hat Kahn nur eine Erklärung: "Im Moment fehlt mir das Glück." Rummenigge hatte zuletzt kritisch angemerkt, dass der Nationaltorwart keine "Unhaltbaren" mehr halte. Für seine eigenen Leistungen legt Kahn selbst höchste Maßstäbe an: "Ich spiele nur, solange ich Topleistungen bringe. Wenn das nicht mehr der Fall ist, bin ich der Erste, der Schluss macht."

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