Fortuna Düsseldorf Voronin: "Bin keiner, der einfach abhaut"

Köln · Trotz Disco-Affäre und Stinkefinger plant der ukrainische Stürmer Andrey Voronin bei Bundesligist Fortuna Düsseldorf keinen Abgang vor dem Saisonende. "Ich bin ganz sicher keiner, der gerade in dieser schwierigen Situation einfach abhaut", sagte der Leihspieler von Dynamo Moskau.

Ob Fortuna nach den fortgesetzten Querelen mit dem Routinier frühzeitig einen Schlussstrich ziehen wird, wollte der 33-Jährige im Gespräch mit der "Bild am Sonntag" nicht einschätzen: "Ich hoffe nicht. Aber im Fußball weißt du nicht, was morgen ist oder in zwei Wochen." Sein Abschied Richtung Moskau sei allerdings nicht nur einfach eine Option: "Ich habe Vertrag dort, muss nächsten Sommer sowieso zurück. Aber jetzt bin ich Fortuna-Profi."

Woronin, der wegen eines Disco-Besuchs trotz Krankschreibung und eines Stinkefingers gegen Journalisten nicht zu Düsseldorfs Kader für das Punktspiel am Sonntag bei Werder Bremen gehört hatte, räumte allerdings Unmut über seine momentane Lage als Ergänzungsspieler beim Aufsteiger ein: "Ich bin natürlich nicht zufrieden mit meiner Situation. Ich hatte gehofft, dass es anders läuft, dass ich einen größeren Beitrag in der Mannschaft leisten kann."

"Ich habe keinen Bock mehr"

Seine obszöne Entgleisung erklärte der Angreifer, der in seiner bisherigen Laufbahn in der Bundesliga auch schon für Borussia Mönchengladbach, den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und Hertha BSC auf Torjagd gegangen ist, mit der Konzentration der Öffentlichkeit und Medien auf seine Person: "Ich habe keinen Bock mehr. Es gibt so viele andere Spieler, aber alle schauen im Training nur auf mich. Ich habe die Schnauze voll. Irgendwann kommen diese Leute noch zu mir nach Hause, durchsuchen meine Mülltonne und schauen nach, was ich gegessen habe Solch eine Situation erlebe ich zumm ersten Mal, seit ich in Deutschland spiele. So kann es nicht weitergehen."

Ungeachtet aller derzeitigen Probleme demonstrierte Voronin Entschlossenheit zu einer Veränderung sowohl seiner Situation als auch der sportlichen Lage seines Teams. "Ich weiß, dass ich der Mannschaft beim Ziel Klassenerhalt helfen kann. Deshalb bin schließlich hier. Wir haben uns bei Fortuna noch nicht gefunden. Ich hoffe, das kriegen wir hin."

(sid)
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